Verdi drängt auf deutlich mehr Lohn für Angestellte der Bundesländer

Sieben Prozent mehr – mindestens 300 Euro monatlich extra: So lauten Verdis neue Forderungen für die laufende Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder.

heute 17:02 Uhr | 25 mal gelesen

Mit Nachdruck macht Verdi im aktuellen Tarifkonflikt für Landesbeschäftigte mobil. Vor allem die unteren Einkommensgruppen will die Gewerkschaft diesmal stärken, wie am Montag verlautbart wurde. Für Auszubildende geht es neben einem Plus von 200 Euro pro Monat auch darum, übernommen zu werden – und zwar garantiert und unbefristet. Hinzu kommt: Zeitzuschläge, etwa für Nacht- oder Wochenendarbeit, sollen um ein Fünftel klettern. Auffällig dabei ist: Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags – laut Verdi – soll nur ein Jahr betragen. Frank Werneke, Vorsitzender von Verdi, pocht darauf, dass gerade jetzt „ein deutliches Zeichen der Wertschätzung“ aus dem öffentlichen Dienst gesendet werden müsse. Werneke sieht die Länder durch gestiegene Steuereinnahmen in der Pflicht und betont, dass im Wettbewerb um qualifizierte Kräfte sowohl Gehälter als auch Arbeitsbedingungen konkurrenzfähig bleiben müssen. Mit Verweis auf die 1,2 Millionen Angestellten (außer in Hessen) betont die Gewerkschaft: Wer Attraktivität will, kommt nicht umhin, auch finanziell nachzulegen. Die nächste Runde am Verhandlungstisch mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ist für den 3. Dezember in Berlin angesetzt. Verdi fordert außerdem: Die Erhöhungen müssen auch für 1,3 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger eins zu eins gelten.

Verdi fordert für die rund 1,2 Millionen Angestellten der Bundesländer ein kräftiges Gehaltsplus: Konkret sieben Prozent oder mindestens 300 Euro mehr im Monat. Für Auszubildende sollen es pauschal 200 Euro zusätzlich sein, zudem verlangt Verdi eine garantierte, unbefristete Übernahme. Interessant dabei ist, dass auch die Anpassung von Zeitzuschlägen und eine kurze Tariflaufzeit im Fokus stehen. Laut aktuellen Berichten spitzt sich die Lage zu, da der öffentliche Dienst andernfalls Nachteile bei der Gewinnung von Fachkräften befürchtet. Quellen wie die „Süddeutsche Zeitung“ und die FAZ heben hervor, dass Arbeitgeberverbände bereits auf die Forderungen reagiert und auf finanzielle Herausforderungen verwiesen haben. Parallel dazu kamen am Montag weitere Stimmen aus anderen Gewerkschaften hinzu, die sich mit Blick auf Inflation und Lebenshaltungskosten ähnlich äußerten. In einigen Bundesländern sind vorbereitende Warnstreiks nicht ausgeschlossen. Nach Angaben der „Süddeutschen“ (04.06.2024) ist offen, wie die Länder auf die Forderungen eingehen, auch in Hinsicht auf die Finanzierung und den Ausblick für die kommenden Haushaltsjahre.

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