Die Debatte um eine Beteiligung von Beamten an der gesetzlichen Rentenversicherung erhitzt seit Jahren die Gemüter. Volker Geyer, Chef des Deutschen Beamtenbundes, widerspricht den wiederkehrenden Forderungen nach einer Systemumstellung deutlich: Weder könnten auf diesem Weg die strukturellen Probleme der Rentenkasse gelöst werden, noch sei das Ganze für Bund und Länder realistisch finanzierbar. Fachleute stellen außerdem klar, dass Beamtenpensionen oft nicht pauschal höher ausfallen als Renten, wenn alle relevanten Altersvorsorgeaspekte einberechnet werden. So verweist die Deutsche Presseagentur darauf, dass auch Angestellte im öffentlichen Dienst über Betriebsrenten verfügen – somit lassen sich die Systeme nicht ohne Weiteres vergleichen. Interessant: In anderen europäischen Ländern gibt es bereits Mischmodelle, etwa in Schweden oder den Niederlanden, doch deren Übertragbarkeit auf Deutschland wird von Experten unterschiedlich bewertet. Während SPD und Grüne die Debatte gerne am Köcheln halten und einheitlichere Altersvorsorge-Modelle für die Zukunft diskutieren, bleibt der Widerstand aus der Beamtenschaft und von der Union enorm – nicht zuletzt wegen der Kosten und rechtlichen Unsicherheiten. Aktuell schlagen Sozialverbände in Deutschland eine „Bürger*innenversicherung“ vor, um das Rentensystem langfristig stabiler und gerechter zu gestalten, doch politische Einigkeit besteht bislang nicht. Zuletzt zeigten Recherchen der Süddeutschen Zeitung und von Spiegel, dass diese Debatte weiterhin zu Polarisierung in Gesellschaft und Politik führt, da Fragen von Gerechtigkeit, Solidarität und Finanzierbarkeit im Mittelpunkt stehen.
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