Manchmal läuft einfach alles schief, was schiefgehen kann: Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) musste am Montagabend seinen Flug in die USA abbrechen. Das eigens für solche Reisen abgestellte Flugzeug, eine 'Global 5000', kehrte nach technischen Schwierigkeiten nach Deutschland zurück. Dadurch fällt der eigentlich geplante Zwischenstopp in Omaha, im US-Bundesstaat Nebraska, dem Rotstift zum Opfer. Schade, denn dort standen Gespräche mit Nebraskas Gouverneur Jim Pillen und Landwirtschaftsministerin Sherry Vinton auf Rainers To-Do-Liste – ebenso wie der Besuch eines deutschen Landmaschinenproduzenten sowie ein Termin an der University of Nebraska-Lincoln. Statt ländlicher Weiten und Traktoren bekommt Rainer nun am Dienstag einen ganz anderen US-Einstieg: Er setzt sich in einen Linienflieger gen Washington, D.C. Dort sollen laut Ministerium trotzdem noch etliche wichtige Termine stattfinden – unter anderem Treffen mit dem US-Landwirtschaftsministerium, Gespräche mit Abgeordneten des Kongresses und verschiedene Diskussionsrunden mit Beteiligten aus der Wirtschaft beider Länder. Wer weiß, vielleicht bringt gerade diese Improvisation ja neue Impulse für die Zusammenarbeit. Fliegen ist eben immer ein bisschen Glücksspiel. Oder, wie mein Onkel sagen würde: 'Am Ende kommt’s eh nie, wie man denkt.'
Der missglückte Abflug von Minister Rainer ist kein Einzelfall: Technische Pannen bei Regierungsfliegern sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Schlagzeilen und behinderten politische Fahrpläne. Die kurzfristige Umstellung auf einen Linienflug hat zwar ein prominent geplantes Programm mit amerikanischen Landwirtschaftspolitikern in Nebraska verhindert, bietet nun aber in Washington D.C. die Gelegenheit, sich stärker auf die zentralen bilateralen Themen zu konzentrieren – wie Klimaschutz in der Landwirtschaft, Lieferketten oder internationale Handelsabkommen. Interessanterweise spiegeln sich auch Rainers Themen – nachhaltige Landnutzung, technologische Innovation und Agrarhandel – in einer aktuellen Debatte um die internationale Agrarpolitik wider, die in Berlin sowie auf US-amerikanischer Seite für Gesprächsstoff sorgt.