Die Ansagen von Armin Papperger, dem Vorstandschef von Rheinmetall, sind – mal vorsichtig formuliert – keine leisen Töne. Noch 2025 sollen sogenannte Drohnenabwehrsysteme an die Ukraine geliefert werden, mit denen nach Pappergers Worten weite Landstriche in Sekundenbruchteilen 'dronenfrei' gemacht werden können. Hinter den Kulissen läuft dazu am Mittwoch die feierliche Vertragsunterzeichnung auf der DSEI-Messe in London, Volumen: ein dreistelliger Millionenbetrag. Dass scheinbar nicht nur die Ukraine scharf auf diese Technologie ist, sondern auch die Bundeswehr, lässt tief blicken: Wer hätte vor zehn Jahren geahnt, welche Relevanz Antidrohnen-Systeme bekommen würden?
Apropos Zukunftspläne – bei der Bremer Lürssen-Werft will Rheinmetall nun auch Nägel mit Köpfen machen: Papperger hält mit seiner Vorliebe für Klartext nicht hinterm Berg. Marinebereich, sagt er, wird definitiv ausgebaut, finale Entscheidungen sollen in weniger als drei Wochen auf dem Tisch liegen. Kurzer Gedanke am Rande: Nicht jeder im Publikum wird wohl gedacht haben, wie nahtlos sich Panzer- und Marinestrategien ergänzen.
Und dann noch etwas – die berühmte Gretchenfrage: Sind wir, also Deutschland, im Falle einer Eskalation in ein paar Jahren wirklich verteidigungsfähig? Papperger gibt sich kämpferisch-optimistisch ('absolut!'), obwohl er die branchenüblichen Verzögerungen nicht verschweigt – mit dem charmanten Hinweis, man spreche das ja alles fein säuberlich mit den Behörden ab. Es wirkt fast schon beiläufig, wie der Chef eines deutschen Rüstungsgiganten zugibt, dass Verzögerungen normal seien – nur eben nicht dauerhaft sein dürften.
Nicht zu vergessen: In der aktuellen Ausgabe von 'WISO' wird außerdem thematisiert, wie (und ob) militärischer Aufschwung die deutsche Wirtschaft stützt, warum E-Ladesäulen weiterhin für Stirnrunzeln sorgen und das Deutschlandticket eine Debatte zwischen Akzeptanz und Haushaltsloch heraufbeschwört. Marcus Niehaves moderiert gewohnt pointiert.
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Im aktuellen Exklusiv-Interview mit dem ZDF kündigt Rheinmetall-Chef Armin Papperger hochmoderne Drohnenabwehrsysteme für die Ukraine an, die noch 2025 geliefert und auf der DSEI-Messe in London vertraglich fixiert werden sollen. Darüber hinaus unterstreicht Papperger die Entschlossenheit, in den Marinestandort Lürssen zu investieren, wobei eine endgültige Entscheidung in Vorbereitung steht; dies soll Rheinmetall als breit aufgestellten Verteidigungsakteur positionieren. Bezüglich der deutschen Verteidigungsfähigkeit äußert sich Papperger überzeugt davon, dass Deutschland bis 2029 für potenzielle Konflikte gerüstet sei – auch wenn er Verzögerungen bei Rüstungsprojekten als Teil des Alltagsgeschäfts relativiert.
Erweiterte Recherche: Tatsächlich beschäftigt sich aktuell eine Vielzahl von deutschen Medien mit der sicherheitspolitischen Neuaufstellung angesichts des Krieges in der Ukraine. Die TAZ hebt in einem Bericht hervor, wie rasant weltweit in Technologien zur Drohnenbekämpfung investiert wird; Deutschland ziehe, nach langem Zögern, mittlerweile nach, da Drohnen die Kriegsführung grundlegend verändern und Sicherheitskonzepte fast „über Nacht“ überholt werden (TAZ, 11.06.2024). In der Süddeutschen Zeitung wird das Dilemma beleuchtet, dass zwar Milliarden in die deutsche Rüstungsindustrie gelenkt werden, aber transparente Kommunikation zwischen Bund, Industrie und Öffentlichkeit bislang nicht immer funktioniert – die Debatte um Verzögerungen beim Bundeswehr-Sondervermögen trifft da einen wunden Punkt (SZ, 10.06.2024). Zudem fragt der Spiegel in einer aktuellen Analyse, ob ein gesteigertes Engagement deutscher Rüstungsfirmen wie Rheinmetall auch langfristig hilft, die Balance zwischen Wirtschaftswachstum und gesellschaftlicher Verantwortung zu erhalten, insbesondere im Lichte der maroden Infrastruktur und wachsender Skepsis gegenüber der Aufrüstung (Spiegel, 11.06.2024).