Litauen hebt ab: Innovationen und neue Allianzen auf der Space Tech Expo Europe 2025

Bremen steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Alls – und Litauen nutzt die Gelegenheit, der globalen Raumfahrt-Community seine Ambitionen und Erfolge zu präsentieren. Auf der renommierten Space Tech Expo Europe 2025 lädt das Land direkt am litauischen Gemeinschaftsstand zu Gesprächen, Einblicken und vielleicht so manchem überraschenden Kontakt. Hinter den Kulissen arbeitet SpaceHub LT als Schaltzentrale und Impulsgeber für ein Ökosystem, das sich rasant entwickelt und durchaus das Zeug zum europäischen Shootingstar hat.

heute 11:50 Uhr | 24 mal gelesen

In der Szene spricht sich herum: Der litauische Raumfahrtbereich boomt – beinahe man mag es übersehen, wie unaufgeregt aus 26 Millionen Euro in 2022 plötzlich knapp 35 Millionen wurden. Mehr als 40 Firmen und Forschungslabore, ein beachtlicher Batzen an frischen ESA-Verträgen (rund zwei Drittel allein 2024 und 2025!) – und irgendwie noch immer das Gefühl: Da geht noch mehr. Egle Elena Sataite von SpaceHub LT bringt es auf den Punkt: Nach den ersten CubeSats 2014 und den neuen ESA-Deals will das kleine Land nicht länger nur mitmischen, sondern Zeichen setzen. Die Teilnahme an Europas wichtigster B2B-Raumfahrtmesse versteht man als Startschuss für neue Partnerschaften und einen offenen Dialog über litauisches Know-how. Acht Akteure sind beim Gemeinschaftsstand am Start. Delta Biosciences etwa forscht an radikal neuen Medikamenten – erstmals wird getestet, wie sich Strahlenbelastung auf Pharmazeutika im All auswirkt. Die Ideen sind erstaunlich vielseitig: Software von Novian PRO, recyclingoptimierte Materialschleifen bei Novitera, strahlensichere Solarzellen von SCM Solutions, weltraumtaugliches Fooddesign aus gefriergetrocknetem Gemüse und Eiscreme (Super Garden!)… Realistische Hightech-Nischen, die trotzdem oft ein bisschen so klingen, als hätte ein Sci-Fi-Autor sie am Schreibtisch ausgesonnen. Auch Forschungsgiganten wie das FTMC und das Energieinstitut machen mit – ein Querschnitt von Grundlagenforschung bis nutzerorientierter Lösung. Witzigerweise führte der litauische CubeSat-Vorstoß 2014 direkt zur Geburt von NanoAvionics – binnen eines Jahrzehnts vom Startup zum globalen Player und für 122,5 Millionen Euro an Großaufträge gebunden. Daran sieht man: Der Weg nach oben erfolgt hier selten geradlinig. Es entstehen Netzwerke, Spin-Offs und Schnittmengen mit Laser- und Optikbranchen (wie bei Astrolight oder Integrated Optics), aber auch mit Sektoren wie Kreislaufwirtschaft oder digitaler Mobilität. Eine Besonderheit: Litauen setzt auf Vernetzung und gezielte Ausnutzung eigener Stärken, statt riesige Summen in eine „vertikale“ Eigeneroberung zu pumpen. Der ESA-Beitritt 2021 war ein Katalysator, der nicht nur Geld, sondern Zugang und Gestaltungsräume brachte. Mit dem früheren Premier als EU-Kommissar spielt Litauen sogar bei der Formulierung künftiger Raumfahrtregeln in Europa mit. Fakt ist: Kaum ein anderes kleines Land kann so schnell mit großen Aufträgen, kreativer Wissenschaft und politischem Rückhalt aufbieten, was inzwischen echtes Raumfahrt-Ökosystem genannt werden darf. PS: Für die, die in Bremen netzwerken wollen: Einfach beim Gemeinschaftsstand vorbeischauen, vielleicht ergibt sich mehr als ein nettes Gespräch.

Litauen baut seine Rolle in der europäischen Raumfahrt stetig aus: Mit dem Schritt von ersten CubeSats im Jahr 2014 hin zu einer Branche, die innerhalb von nur zwei Jahren mehr als 50 ESA-Verträge etabliert hat, zeigt das Land eine bemerkenswerte Entwicklung. Der ESA-Beitritt 2021 brachte den entscheidenden Schub, sodass Unternehmen wie NanoAvionics heute weltweit als Zulieferer gefragt sind, während innovative Startups unter anderem Medizinprodukte für Astronaut:innen, Recyclinglösungen für Hightech-Industrien und neue Ansätze für Weltraumnahrung entwickeln. Parallel dazu bringt die enge Verzahnung von Politik (u.a. über den ehemaligen Premier als EU-Kommissar), Wissenschaft und Wirtschaft eine Dynamik, die Litauen auf der Space Tech Expo und darüber hinaus zu einem ernstzunehmenden Mitspieler macht. Zusätzliche Recherche: - Laut "Deutsche Welle" positionieren sich kleinere europäische Staaten zunehmend als agile Innovationszentren für Raumfahrttechnologien, wobei Litauen als Beispiel für kluge Netzwerk- und Kooperationsstrategien gilt (Quelle: https://www.dw.com). - Die "FAZ" berichtet aktuell vermehrt über die Rolle regionaler Allianzen und die Herausforderungen beim Zugang zu internationalen Fördermitteln für Raumfahrtprojekte, besonders in mittel- und osteuropäischen Ländern (Quelle: https://www.faz.net). - Zeit.de beleuchtet den Trend, dass in der neuen europäischen Raumfahrtpolitik kleinere Länder wie Litauen gezielt in Versorgungslücken und technologische Nischen stoßen, mit Fokus auf Laserkommunikation und autonome Satellitensteuerung (Quelle: https://www.zeit.de).

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