Michael Kretschmer, stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender, meldet sich erneut zur Heizungsdebatte zu Wort – wenig diplomatisch, dafür umso deutlicher: 'Letztlich muss doch jeder selbst wissen, womit er die Wohnräume warm bekommt – Öl, Gas, Pellets, neue Technik wie Wärmepumpe, vielleicht auch Solaranlagen.' Mit Verordnungen vom Staat hält der Politiker wenig. 'Damit würde der Staat nur die Freiheit der Leute einschränken', sagte er gegenüber der Funke Mediengruppe. Kretschmer glaubt: Auch ohne Druck entscheiden sich viele für modernere Lösungen. 'Manche werden freiwillig Solar aufs Dach setzen oder die Wärmepumpe einbauen – das passiert doch schon.' Gleichzeitig verweist er auf die Realität: 'Doch klar ist auch, nicht immer und überall klappt das.' Deshalb müsse das sogenannte Heizungsgesetz dringend entschlackt werden. Es brauche, das betont Kretschmer, wieder mehr Verlässlichkeit und vernünftige, praktische Wärmeplanung. Übrigens: Ganz so einig ist man sich da politisch ja längst nicht mehr.
Kretschmer fordert, private Haushalte selbst über ihre Heiztechnik entscheiden zu lassen und lehnt verpflichtende Vorgaben durch das Gebäudeenergiegesetz rundweg ab. Er setzt auf Freiwilligkeit und verweist auf die begrenzte Umsetzbarkeit mancher Technologien in bestimmten Situationen – insbesondere mit Blick auf Altbauten oder ländliche Regionen. Tatsächlich ist das sogenannte Heizungsgesetz weiterhin ein politisches Streitthema: Aktuell gibt es in der Ampel-Koalition und auch in der CDU unterschiedliche Auffassungen zu Art und Tempo des Umstiegs auf klimafreundliches Heizen. Laut neuesten Berichten wird das Gesetz derzeit erneut überarbeitet, wobei Flexibilität und soziale Ausgewogenheit stärker im Fokus stehen als in der ersten Fassung. Auch Kommunen sehen die geplanten Vorgaben teils kritisch, da es an Praktikabilität und realistischen Fristen mangele.