Bauministerin drängt Unternehmen: Mehr Unterkunftsmöglichkeiten für Auszubildende nötig

Verena Hubertz, Bundesbauministerin, fordert die Unternehmen dazu auf, für Auszubildende dringend mehr geeigneten Wohnraum zu schaffen.

heute 10:43 Uhr | 26 mal gelesen

Ehrlich gesagt wundert es mich immer wieder, wie sehr das Thema Azubi-Wohnraum unter den Teppich gekehrt wird. Hubertz brachte es im Gespräch mit der Funke-Mediengruppe (ja, schon wieder so ein Interviewmontag) ziemlich klar auf den Punkt: Viel zu wenige Arbeitgeber kümmern sich um Wohnmöglichkeiten für ihre Azubis. Die Leute wünschen sich, dass Unternehmen nicht nur nach billigen Arbeitskräften gieren, sondern auch ein Auge darauf haben, wie die jungen Leute überhaupt unterkommen. Gerade jetzt, wo selbst eine simple Studentenbude mehr als 500 Euro im Monat kosten kann, wird die Luft äußerst dünn — das zeigte übrigens erst kürzlich eine Auswertung des Moses-Mendelssohn-Instituts. Ein Hoffnungsschimmer: Laut Hubertz wurden die Gelder für spezielle Wohnheime zuletzt verdoppelt – von 500 Millionen auf satte eine Milliarde Euro. Sie schiebt das Thema Bafög-Zulagen zwar an andere weiter („Das ist nicht mein Ressort, aber Anpassungen gibt es ja regelmäßig“) — trotzdem macht sie unmissverständlich klar: Der Kampf um bezahlbares Wohnen für junge Menschen ist noch lange nicht vorbei. Wie das am Ende in der Praxis aussieht? Tja, bleibt spannend.

Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) riegelt sich nicht damit ab, bloß auf politische Maßnahmen zu verweisen, sondern nimmt konkret die Arbeitgeber in die Pflicht: Sie fordert, dass Unternehmen für ihre Azubis mehr Wohnungen schaffen, da auf dem deutschen Wohnungsmarkt gerade junge Erwachsene oft durchs Raster fallen. Als Zeichen der Dringlichkeit verweist sie auf die Tatsache, dass Mieten für Studierende erstmals über 500 Euro liegen und der Bund die Förderung azubi- und studierendenfreundlicher Wohnheime nun auf eine Milliarde Euro verdoppelte. Im Kontext der aktuellen Wohnungskrise und steigenden Lebenshaltungskosten ist der Handlungsbedarf groß – und auch andere Politiker und Fachleute fordern zunehmend, dass nicht nur der Staat, sondern auch Unternehmen soziale Verantwortung tragen. Recherchen zeigen, dass die Debatte um soziale Wohnraumförderung an Fahrt gewinnt: Die große Wohnungsnot wird aktuell lebhaft in Medien wie Zeit, Süddeutsche und Spiegel diskutiert. Laut einer aktuellen Analyse aus der FAZ gibt es für Azubis und Studierende besonders wenige erschwingliche Wohnungen. Das Bundesbildungsministerium arbeitet laut DW ebenfalls an einer BAföG-Reform, um die Lage zu entspannen.

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