Eine überwältigende Mehrheit der Bundesbürger spricht sich gegen eine Erhöhung des Rentenalters auf 70 Jahre aus.
Laut einer aktuellen Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von RTL und ntv lehnen 81 Prozent der Deutschen die Einführung der ‚Rente ab 70‘ ab. Lediglich 18 Prozent sind für eine solche Anhebung des Rentenalters. Selbst unter den Wählern der Union, die aus deren Reihen die Initiative kam, gibt es mit 68 Prozent eine deutliche Ablehnung. Die Diskussion wurde durch CDU-Wirtschaftspolitikerin Katherina Reiche angestoßen. Die Zurückweisung des Vorschlags erstreckt sich durch alle Parteimilieus: Besonders hoch ist sie bei Sympathisanten von AfD (95 Prozent) und Linken (90 Prozent), während auch SPD- (87 Prozent) und Grünen-Anhänger (74 Prozent) den Vorschlag weitgehend ablehnen. Die Umfrageergebnisse basieren auf den Antworten von 1.001 befragten Personen im Zeitraum vom 1. bis 4. August 2025.
Die Debatte um eine mögliche Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre wird in Deutschland kontrovers geführt. Die Zahlen der Forsa-Umfrage unterstreichen die breite Ablehnung – unabhängig von Parteipräferenz oder Alter der Befragten. Hintergrund der Debatte ist die demografische Entwicklung in Deutschland, die das Rentensystem vor wachsende finanzielle Herausforderungen stellt, sowie der Arbeitskräftemangel durch eine alternde Bevölkerung. Trotz ökonomischer Argumente für eine spätere Rente ist der gesellschaftliche Rückhalt für politische Reformen in diesem Bereich derzeit äußerst gering. Auch in aktuellen Medienberichten wird hervorgehoben, dass sozialpolitische Maßnahmen zum Erhalt eines solidarisch finanzierten Rentensystems dringend nötig, aber ein späterer Rentenbeginn sehr unpopulär bleibt.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
- Laut einem aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird die Anhebung des Rentenalters angesichts der demografischen Entwicklung in Deutschland zwar von Wirtschaftsexperten diskutiert, jedoch mahnen Gewerkschaften und Sozialverbände, dass viele Arbeitnehmer gesundheitlich kaum in der Lage seien, bis 70 zu arbeiten, und fordern Alternativen wie flexiblere Übergänge in die Rente Quelle: Süddeutsche Zeitung.
- Das Deutschlandportal berichtet, dass die Bundesregierung aktuell keine Pläne für eine Anhebung des Rentenalters auf 70 verfolgt und auf Maßnahmen zur Förderung der Erwerbstätigkeit Älterer setzt, wie gezielte Weiterbildungsangebote und Anreize zur Teilzeit im Ruhestand Quelle: deutschland.de.
- Wie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen ist, stehen Experten unterschiedlicher Meinung gegenüber: Einerseits seien spätere Renteneintritte wichtig zur langfristigen Stabilisierung des Rentensystems, andererseits warnen Arbeitsmarktforscher vor sozialer Ungleichheit, da Geringverdiener und körperlich Tätige die Last einer höheren Altersgrenze besonders spüren würden Quelle: FAZ.
Redaktion poppress.de, gkleber
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