Dietmar Bartsch kritisiert Junge Unionsgruppe nach Rentenpaket-Abstimmung

Nach dem Votum zum umstrittenen Rentenpaket zeigt sich Linken-Politiker Dietmar Bartsch zufrieden – und teilt gegen die junge Fraktion der Union aus.

heute 09:23 Uhr | 23 mal gelesen

Die parlamentarische Woche hatte es in sich: Freitag, Stimmung aufgeheizt, alle Blicke aufs Rentenpaket. Die Linksfraktion? Enthielt sich. Dietmar Bartsch betonte im Gespräch mit RTL und ntv, dass diese Enthaltung keineswegs aus Kalkül geschah, sondern aus Überzeugung. "Wir entscheiden nicht nach politischem Taktieren – für mich zählt allein die Sache", so Bartsch. Nebenbei mokierte er sich darüber, dass es eben nicht darum gehe, ob Merz seine Haut rettet oder irgendeine Koalition ins Wanken gerät. Nein, im Zentrum stehen für Bartsch die Menschen, die jetzt und künftig auf Rente angewiesen sind. Was ihn richtig nervt: Die Diskussion um eine mögliche Senkung des Rentenniveaus im Jahr 2031 – von 48 auf 47 Prozent –, bezeichnet er als unsinnig, ja fast grotesk. "Wir liegen eh schon rund zehn Prozentpunkte unter dem europäischen Mittel. Dass das überhaupt Thema ist, finde ich ehrlich gesagt verblüffend." Ganz besonders legt Bartsch sich mit der sogenannten Jungen Gruppe der Union an. Erst rebellisch aufgetreten, lautstark und präsent, schien ihre Kritik zunächst Wirkung zu zeigen. "Sie haben sich für einen Moment wichtig gemacht, aber am Ende? Tja, da ist der Tiger zum Bettvorleger geworden. Das sieht nach klassischem Strohfeuer aus." Und überhaupt: Mit dem Rentenpaket ist das letzte Wort für Bartsch offenbar noch nicht gesprochen.

Bartschs Position zur jüngsten Abstimmung über das Rentenpaket bezeugt deutliche Skepsis gegenüber politischen Schaukämpfen – er unterstreicht, dass die Rentner*innen im Mittelpunkt stehen sollten. Seine Kritik an der jungen Unionsgruppe richtet sich gegen deren laute Auftreten bei der Rentendebatte, dem letztlich wenig Substanz folgte. Neuere Entwicklungen zeigen: Die Bundesregierung will mit dem 'Rentenpaket II' das Rentenniveau langfristig auf 48 Prozent stabilisieren; Union und Teile der Wirtschaft bemängeln die Finanzierbarkeit, während Sozialverbände ein weiteres Sinken des Rentenniveaus als große Gefahr sehen. Der Streit über das Rentenpaket spiegelt die wachsenden Unsicherheiten alternder Gesellschaften wider – und es bleibt offen, wie tragfähig die gewählten Modelle wirklich sind.

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