Linke und Grüne üben scharfe Kritik am Haushaltsentwurf 2025

Die geplante Haushaltsaufstellung der Koalition gerät massiv ins Kreuzfeuer: Linke und Grüne werfen der Regierung sowohl mangelnde Transparenz als auch einen einseitigen Fokus auf Militärausgaben vor.

05.09.25 10:58 Uhr | 6 mal gelesen

Dietmar Bartsch, haushaltspolitischer Sprecher der Linken, warf der schwarz-roten Koalition am Freitag in Berlin vor, mit dem aktuellen Haushaltsentwurf einen 'finanzpolitischen Irrgarten' zu schaffen. Dem Haushaltsplan fehle es an Transparenz und die wenigen finanziellen Spielräume würden fast ausschließlich für militärische Zwecke genutzt. Bartsch beklagte, dass Wahlversprechen gebrochen und Notlagenregelungen der Schuldenbremse lediglich für Rüstung verwendet würden. Statt mutig politisch Akzente zu setzen, seien die Koalitionsfraktionen zu nachgiebig gegenüber den Wünschen der Regierung. Er kündigte einen 'heißen Herbst' der Linken als Antwort auf geplante Angriffe auf den Sozialstaat an und warf dem Bundeskanzleramt vor, mehr auf Schlagworte als auf substanzielle Wirtschaftspolitik zu setzen, während die Rüstungsindustrie besonders begünstigt werde. Dadurch wachse der Druck auf den Sozialbereich erneut. Auch Sebastian Schäfer (Die Grünen) kritisierte, Deutschland habe während der Niedrigzinsjahre wichtige Investitionen ausgelassen, und forderte eine grundlegende Überarbeitung der Schuldenbremse. Laut beiden Politikern führen intransparente Haushaltstricks und die Kürzungen bei der Entwicklungshilfe zu Reputationsschäden für Deutschland. Die Grünen unterstützen gezielte Ausnahmen der Schuldenbremse für Ukrainehilfen, mahnten aber an, dass der Regierungschef mit unrealistischen Zahlen agiere.

Die Haushaltsdebatte 2025 wird durch scharfe Kritik der Linkspartei und Grünen geprägt. Beanstandet wird vor allem die mangelnde Transparenz im Haushaltsentwurf, der Fokus auf Rüstungsausgaben und Sozialkürzungen sowie Haushaltstricks und ignorierte Reformbedarfe, insbesondere an der Schuldenbremse. Jüngste Recherchen zeigen, dass die Diskussion um Investitionen, die Bewältigung der Schuldenbremse und das politische Klima in Deutschland derzeit viele Bürger und Akteure aus Wirtschaft, Sozialverbänden und Wissenschaft beschäftigen. Ökonomen und Thinktanks fordern vermehrt eine Modernisierung der Schuldenbremse, um notwendige Zukunftsinvestitionen in Infrastruktur, Klimaschutz und Digitalisierung zu ermöglichen. Zudem wächst die Sorge, dass ein übermäßiger Sparkurs gesellschaftliche Ungleichheiten verstärkt und Deutschlands internationale Rolle mit Blick auf Entwicklungshilfe und Ukraineunterstützung beschädigt wird. Die Nachrichtenlage der letzten Stunden bestätigt, dass die Haushaltspolitik und die Frage nach einer Reform der Schuldenbremse in sämtlichen großen Medien weiterhin kontrovers diskutiert werden.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

FAZ analysiert in einem ausführlichen Artikel die aktuellen Haushaltsverhandlungen und hebt hervor, dass die Bundesregierung bei der Aufstellung des neuen Etats massiv unter Spardruck steht. Um die Vorgaben der Schuldenbremse einzuhalten, müssen vor allem Sozial-, Entwicklungs- und Investitionsbudgets gekürzt werden, während für Verteidigung Ausnahmen gemacht werden können. Zahlreiche Experten warnen vor den negativen Konsequenzen eines zu rigiden Sparkurses, die sowohl soziale als auch wirtschaftliche Schlüsselbereiche treffen können. (Quelle: FAZ)

Spiegel berichtet über den steigenden Druck auf die Ampel-Regierung, wie angekündigte Haushaltskürzungen konkret umgesetzt werden sollen. Im Fokus stehen Debatten rund um die Priorisierung staatlicher Ausgaben, wobei unter anderem die Verteidigungsausgaben wachsen, was im sozialen Bereich und bei der Entwicklungshilfe zu harten Einschnitten führt. Zugleich nehmen Forderungen nach einer Aufweichung der Schuldenbremse und verstärkten Investitionen in Zukunftsprojekte zu. (Quelle: Spiegel)

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet den politischen Schlagabtausch rund um die Haushaltsdebatte und zeigt, dass sowohl die Opposition als auch viele Ökonomen die starre Einhaltung der Schuldenbremse kritisieren. Die Zeitung hebt hervor, dass ein Sparkurs viele Modernisierungsprojekte gefährden könnte und vor sozialpolitischen Verwerfungen in Folge von Kürzungen warnt. Die SZ betont, dass die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen ein flexibleres haushaltspolitisches Vorgehen erfordern. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

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