Das EU-Parlament hat ein abgeschwächtes Lieferkettengesetz verabschiedet, das vor allem große Unternehmen in die Pflicht nimmt, ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen transparent zu machen. Kleinere Firmen werden von vielen Vorgaben ausgenommen, um den bürokratischen Aufwand zu verringern und europäische Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten – eine Entscheidung, die von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisch gesehen wird, weil damit potenziell viele Zulieferer außerhalb der EU aus der Verantwortung geraten. Die Richtlinie ist Teil breiterer Bestrebungen in Europa, Nachhaltigkeit und Transparenz in der Wirtschaft zu fördern, steht aber exemplarisch für den Kompromiss zwischen wirtschaftlichen Interessen und sozialer Verantwortung. Zusätzliche Informationen (Recherche): In den letzten Tagen berichten auch große Nachrichtenportale, dass Frankreich und Deutschland lange gebremst hatten und das Gesetz in seiner entschärften Version die Einbindung von globalen Zulieferketten deutlich weniger strikt kontrolliert. Laut einer Analyse der Süddeutschen Zeitung gibt es Sorge, dass der eigentliche Kern des Gesetzes – Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in Lieferketten – zu lasch adressiert wird, weil gewichtige Industriezweige fürchten, im internationalen Vergleich Nachteile zu haben. Die TAZ hebt hervor, dass mit dem Gesetz zwar erstmalig europaweite Mindeststandards gelten, aber viele Umweltschützer warnen davor, das Papier nun als "Durchbruch" zu feiern, solange echte Kontrolle und Sanktionen problematisch bleiben.