EU will Firmenwagen schneller elektrifizieren: Neue Vorgaben ab 2030

Ab 2030 plant die EU-Kommission härtere Regeln, damit Unternehmen ihre Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge umstellen – kleine Betriebe könnten aber verschont bleiben.

heute 13:30 Uhr | 28 mal gelesen

So ganz in Stein gemeißelt ist das alles zwar noch nicht, aber der Entwurf für eine neue Verordnung der EU-Kommission könnte viele Flottenmanager ganz schön ins Schwitzen bringen. Laut Berichten – merkwürdig genug, dass wieder das 'Handelsblatt' zuerst dran war – soll ab 2030 im Prinzip Schluss sein mit Diesel und Benzin als Standard in gewerblichen Fuhrparks. Die Gesetzesvorlage zielt darauf ab, dass Unternehmensflotten zügig dekarbonisiert werden – wobei kleinere und mittlere Unternehmen wohl glücklicherweise nicht sofort unter denselben Druck geraten. Deutschland, das ja bekanntlich ein Herz für Dienstwagen hat, müsste seine steuerlichen Privilegien umkrempeln: Diese sollen dann nur noch für Elektroschlitten und bestimmte andere Antriebsformen gelten, Benziner und Diesel schauen in die Röhre. Ein schwergewichtiger Schritt – Dienstwagen sind für weit mehr als die Hälfte aller Neuzulassungen im Land verantwortlich und machen letztlich auch Gebrauchtwagen erschwinglicher. Und dann? Laut Brüssel ist das einer der größten 'Hebel' überhaupt, um die Verkehrswende anzuschieben. Nebenbei: Die EU dreht auch an anderer Stelle am Schraubenzieher und stellt aktuell ein neues Gesetz zum Verbrenner-Aus vor – es kaschiert ein bisschen, dass für gewerbliche Flotten ohnehin schon bald eine Wende ansteht. Kritische Stimmen sprechen den Flottenregeln daher gerne das Etikett „Verbrenner-Aus durch die Hintertür“ zu. Es bleibt spannend – ziemlich sicher wird auch hierzulande noch ordentlich diskutiert werden.

Die EU-Kommission möchte, dass gewerbliche Fahrzeugflotten ab 2030 größtenteils auf Elektroantrieb umgestellt werden. Insbesondere die Dienstwagenregelungen, die in Deutschland steuerliche Vorteile verschaffen, sollen künftig elektrifizierten Fahrzeugen vorbehalten sein, während für kleinere Unternehmen Ausnahmen vorgesehen sind. Der Branchenverband ACEA kritisiert, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten beim Umstieg sehen, etwa wegen fehlender Ladeinfrastruktur und hoher Anschaffungskosten für E-Fahrzeuge. In Ergänzung haben Medien wie tagesschau.de, Spiegel und das Handelsblatt berichtet, dass die Definition der „sauberen Fahrzeuge“ noch nicht final entschieden ist und auch Plug-in-Hybride diskutiert werden. Währenddessen befürworten Umweltschützer die Vorgaben und sehen großes Einsparpotenzial bei CO₂-Emissionen, während Vertreter aus der Autobranche und Teile der Politik eher abwarten oder sich skeptisch äußern. Laut DW könnte es – je nach Ausgestaltung der Regeln und Übergangsfristen – auch zu Nachfrageverschiebungen bei Gebrauchtwagen kommen, was speziell für mittelständische Betriebe neue Herausforderungen bringt.

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