"Kultur sucht Geld": Wie viel Kultur bekommt man für 24 Euro?
Kultur in Deutschland steckt in der Klemme: Preise steigen, die öffentlichen Fördergelder schrumpfen. Und jetzt? Zwei Moderatoren testen, was fürs Geld überhaupt noch drin ist – mit einem Monatsbudget, das dabei fast schon wie Hohn klingt: 24 Euro, so viel geben die Deutschen im Schnitt für Kultur frei. Zwischen Premieren, Kunstausstellungen und Orchester probieren sie: Geht da was oder bleibt das Ticket leer? Die Doku läuft online im ZDF und demnächst auch im Fernsehen.
heute 11:40 Uhr | 16 mal gelesen
Jahr für Jahr werden fast 15 Milliarden Euro Steuergelder für Theater, Konzerte, Museen und alle möglichen Kulturprojekte ausgegeben – trotzdem wird die Decke immer kürzer. Spätestens wenn Sparmaßnahmen drohen, klopft die Frage an: Wer zahlt dann den Rest? Wirtschaft und Sponsoren springen bereits ein. Aber was macht das mit der Freiheit auf und hinter der Bühne? Können Unternehmen tatsächlich Entscheidungen über Programm und Inhalte lenken? Deutschland rühmt sich seiner dichten Kulturlandschaft: zahlreiche Opernhäuser, kleine Bühnen, Workshops in jeder Stadt. Der Aufwand? Gigantisch – und mit dem, was Kommunen leisten, kaum zu stemmen.
Leichter wäre es vielleicht mit mehr privatem Engagement, sagen die einen. Banken und Unternehmen investieren schon heute in Events, Nachwuchs oder prominente Ausstellungen. Aber: Kauft sich damit jemand Einfluss in die Seele der Kunst? Ein aktueller Aufreger im Herbst 2025 macht deutlich, wie random Aufmerksamkeit in der Kunstszene landen kann – Stichwort "Taylor Swift" und das Landesmuseum Wiesbaden. Beim Ansturm der Fans wird sogar der Museumsdirektor kreativ. Braucht es also einfach mehr Popstar-Effekte, um die Lade voll zu machen?
Ganz ehrlich, auch nach dieser Doku bleiben ein paar Fragezeichen zurück. Die Mischung aus Geldmangel, Sponsoren und Kulturpop wirkt wie ein ziemlich wackliges Rezept. Zukunft ungewiss.
Die Dokumentation "Kultur sucht Geld" wirft einen kritischen Blick auf die angespannte Finanzierung der deutschen Kulturlandschaft. Jährlich werden nahezu 15 Milliarden Euro aus Steuergeldern für kulturelle Einrichtungen bereitgestellt, doch angesichts leerer Kassen und steigender Kosten geraten diese Mittel zunehmend unter Druck. Privatwirtschaftliches Engagement – etwa durch Sponsoring oder Mäzenatentum – kann helfen, wirft aber zugleich Fragen nach künstlerischer Unabhängigkeit auf. In der jüngeren Berichterstattung deutscher Medien ist das Thema Finanzierung von Kultur weiterhin präsent: Laut einem aktuellen Bericht der ZEIT sprechen viele Kulturschaffende von prekären Arbeitsbedingungen und drohender Schließung kleiner Einrichtungen. Die Süddeutsche Zeitung hebt hervor, dass besonders in ländlichen Regionen die kulturelle Grundversorgung stark von ehrenamtlichem Engagement abhänge. Die taz berichtet, dass innovative Finanzierungsmodelle wie Crowdfunding und Kooperationen mit Unternehmen als Alternativen durchaus Potenzial zeigen, aber ohne öffentliche Förderung meist nicht tragfähig seien.