Techniker Kasse pocht auf schnelle Entscheidung beim Gesundheits-Sparpaket

Jens Baas, Vorstandschef der Techniker Krankenkasse, appelliert eindringlich an Bund und Länder, sich rasch beim GKV-Sparpaket zu einigen – die finanzielle Lage der Krankenkassen bleibt angespannt.

heute 14:55 Uhr | 25 mal gelesen

Jens Baas klingt in seinen Aussagen fast schon ein wenig energisch: „Das Sparpaket muss kommen, und zwar vollständig“, betonte der TK-Chef im Gespräch mit der 'Rheinischen Post'. Dem Gesundheitssystem fehle nach wie vor Geld, die Kosten explodieren – und die Reserven der Kassen schmolzen dahin wie Butter in der Sonne. Und das, obwohl, so Baas, ohnehin viele Krankenkassenverantwortliche mitten in ihren Sitzungen säßen, um die Beiträge fürs kommende Jahr zu kalkulieren. Selbst wenn das viel diskutierte Sparpaket beschlossen wird, glaubt Baas nicht an ein Wunder: Die Beiträge, meint er, werden wohl trotzdem steigen. „Die Entscheidung kommt eigentlich zu spät“, meint er nüchtern. Und plötzlich schlägt er einen anderen Ton an: „Wir brauchen nächstes Jahr endlich eine grundlegende, große Reform.“ Denn diese ständigen kleinen Sparpakete seien ein Tropfen auf dem heißen Stein – die Lücken in der gesetzlichen Krankenversicherung werden jedes Jahr größer, da müsse wirklich mal mit Schwung und Mut rangegangen werden.

Jens Baas von der Techniker Krankenkasse drängt auf eine schnelle Einigung beim Sparpaket für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV), weil die Ausgaben der Kassen unaufhörlich steigen und dringend Rücklagen aufgebaut werden müssten. Die Problematik ist nicht neu: Bereits zum Jahresbeginn machten steigende Arzneimittelpreise, demografischer Wandel und Investitionsstaus das System verwundbar. Verschiedene Medien berichten, dass sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Länder uneins über Finanzierung und Strukturreformen zeigen – ein Konsens verzögert sich. Auch Stimmen aus anderen Kassen und von Versicherten warnen, dass kurzsichtige Eingriffe nicht reichen, um die milliardenschweren Finanzierungslücken zu schließen. Laut jüngster Recherche ist absehbar, dass viele Versicherte demnächst mit erhöhten Beiträgen rechnen müssen. Überdies zeigen sich Experten skeptisch, ob die geplanten Maßnahmen wirklich zukunftsfest sind, solange keine strukturelle Modernisierung angegangen wird.

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