Friedrich Merz lobt Lockerung der EU-Vorgaben für Verbrenner – Chancen für Autobranche?

CDU-Chef Friedrich Merz zeigt sich erleichtert angesichts der neuen Pläne der EU-Kommission, die Ausstiegsvorgaben für Verbrennungsmotoren bei Neuwagen zu lockern.

heute 18:02 Uhr | 27 mal gelesen

Eigentlich war es ein kleiner Paukenschlag aus Brüssel: Die Kommission will das Verbot von Verbrenner-Neuwagen weichzeichnen – und prompt meldet sich Friedrich Merz zu Wort. Für den CDU-Vorsitzenden ist das eine dringend nötige Kehrtwende, ganz nach dem Geschmack europäischer Autobauer und vieler Beschäftigter. Offenheit für Technologien und mehr Spielraum seien wichtige Korrekturen, so Merz, damit Klimaschutz, Arbeitsplätze und ökonomische Realitäten in Einklang gebracht werden. Er will die Details des Konzepts genau unter die Lupe nehmen. Doch er mahnt, keine weiteren Überregelungen zu schaffen – besonders bei Dienstwagen, denn staatlich verordnete Fahrzeugquoten könnten KMU und Mittelstand überfordern, sagt Merz. Der Kern des neuen Vorhabens: Bis 2035 müssen Neuwagen ihre Emissionen „nur“ um 90 Prozent senken, der Rest kann mit E-Fuels oder Biokraftstoff etwa ausgeglichen werden. So bleiben Plug-in-Hybride, Mildhybride und herkömmliche Verbrenner mit klimafreundlichem Sprit weiter im Rennen, während zugleich das EU-Batterieprogramm und das „Made in the EU“-Label Extrapunkte für Förderungen sichern. Firmenwagen sollen auf nationaler Ebene auf emissionsarme Varianten umgestellt werden – allerdings, so Merz, bitte ohne überbordende Bürokratie. Beeindruckend: Mit knapp 1,8 Milliarden Euro will die Kommission die Batterieproduktion vorantreiben und Hersteller sogar mit zinslosen Krediten unterstützen.

Die EU-Kommission hat ihre Linie beim sogenannten Verbrenner-Aus gelockert und will die CO2-Reduktion bei Neuwagen bis 2035 von 100 auf 90 Prozent absenken. Diese neue Flexibilität erlaubt es der Autoindustrie, weiterhin unterschiedliche Antriebstechnologien anzubieten, von Elektroautos bis hin zu milden Hybridmodellen und klimafreundlichen Verbrennern mit E-Fuels oder Biokraftstoffen. Friedrich Merz begrüßt das als notwendige Kurskorrektur und warnt zugleich vor zusätzlicher Bürokratie, etwa bei Vorgaben für Dienstwagenflotten, die den Mittelstand belasten könnten. In aktuellen Medienberichten werden auch die Reaktionen anderer großer Parteien gezielt beleuchtet. Während die SPD und die Grünen warnen, dass die Aufweichung der Verbrennervorgaben die Erreichung der Klimaziele gefährden könne, zeigen sich Vertreter der Automobilindustrie vorsichtig optimistisch, da sie sich langfristig mehr Planungssicherheit erhoffen. Parallel wird in Fachdiskussionen betont, dass die Effektivität der Emissionskompensation durch E-Fuels in der Praxis kritisch zu prüfen sei. Zusätzlich werden die wirtschaftlichen Auswirkungen für Batteriezellen-Produzenten diskutiert, da der Markt nun weniger eindeutig Richtung Elektromobilität steuert. Die Wasserstoffstrategie im Verkehrssektor wird ebenfalls wieder verstärkt debattiert, während Befürchtungen laut werden, dass durch zu weiche Vorgaben Desinvestitionen in neue Technologien drohen. Schließlich spielen auch geopolitische Aspekte eine Rolle: Die EU will verhindern, zu stark von asiatischen Batterieherstellern abhängig zu werden, und fördert daher gezielt die Produktion in Europa.

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