Manchmal reichen wenige Augenblicke, um die Arbeit von 90 Minuten über den Haufen zu werfen: In Paderborn schien für die Gäste aus Darmstadt anfangs alles glattzulaufen – Richter trifft nach nur vier Minuten und noch vor der Halbzeit baut Corredor die Führung aus. Doch der Fußballgott würfelt gern um: Nach dem Seitenwechsel blühten die Gastgeber auf. Erst netzte Baur ein – das Stadion brummte plötzlich wie ein Bienenstock. Kurz vor Schluss dann die Szene, auf die alle warteten: Strafstoß für Paderborn! Klaas blieb ganz cool und verwandelte zum umjubelten 2:2-Ausgleich.
Ähnlich turbulent ging es in Berlin zu, wobei sich Hertha und Bielefeld eine lange Zeit gegenseitig belauerten. Tore? Fehlanzeige, bis Seguin Mitte der zweiten Hälfte die Hauptstadt-Jubeltraube zum Tanzen brachte. Doch Fußball kann gnadenlos sein – Hertha dezimiert nach einem Platzverweis, Bielefeld wittert Morgenluft. Und tatsächlich, mit dem Abpfiff quasi, sorgt Russo für Ernüchterung im Olympiastadion: Ausgleich in Minute 90+6! Manchmal liegt die Wahrheit eben im allerletzten Angriff – und Punkteteilungen fühlen sich dann an wie die berühmten "verlorenen zwei Punkte".
Was bleibt von einem solcher Spieltag? In Paderborn steht nach einem ruhigen Start plötzlich das Stadion Kopf, als der eingewechselte Baur und spätnachts Klaas mit Nerven wie Drahtseilen den Punkt retten. Hertha hadert, mal wieder, mit dem Glück – und auch mit sich selbst, nachdem eine rote Karte alles ins Wanken bringt. Auffällig bleibt, wie oft in dieser Zweitligasaison vermeintlich sichere Spiele noch kippen – ein Echo vielleicht auf das enge Niveau in Liga zwei.
Spannenderweise berichtet die Tagesschau, dass Paderborn in dieser Saison schon mehrfach durch späte Tore zu Punkten kam und sich damit im Aufstiegsrennen hält - im Vergleich dazu hat Hertha BSC seit Wochen Probleme, Führungen ins Ziel zu bringen. Die Süddeutsche analysiert kritisch, dass besonders Herthas Defensive nach Platzverweisen anfällig bleibt und mentale Schwächen sichtbar werden. Die FAZ betont, dass die 2. Bundesliga in diesem Jahr erneut durch hohe Ausgeglichenheit und eine hohe Zahl an späten Toren auffällt, sodass das Rennen um den Aufstieg und die Abstiegsplätze schon jetzt als völlig offen gilt.