BSW-Parteitag in Magdeburg geht in die zweite Runde

In Magdeburg wurde der Bundesparteitag des BSW am Sonntagmorgen fortgesetzt – die letzten Personalentscheidungen stehen noch aus.

heute 09:28 Uhr | 21 mal gelesen

Der Sonntag bringt auf dem Bundesparteitag des BSW das große Finale: Noch stehen die Bekanntgabe der Wahlergebnisse für die Posten der Schatzmeisterin und der stellvertretenden Vorsitzenden aus, zudem wird der Vorstand mit den Beisitzerinnen und Beisitzern komplettiert. Die Parteispitze hat sich schon am Samstag neu aufgestellt – künftig führen Fabio De Masi und Amira Mohamed Ali die Partei, Oliver Ruhnert wird Generalsekretär. Bemerkenswert: Ruhnert ist sogar aus dem Profifußball bekannt. Am Sonntag werden De Masi und Ruhnert auf dem Parteitag noch ihre Perspektiven in Reden skizzieren. Interessant ist auch die inhaltliche Wendung der Partei: Das Kürzel BSW steht jetzt – zumindest formal aber erst ab Oktober 2026 – für „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“ anstelle von „Bündnis Sahra Wagenknecht“. Die Namenspatin selbst zieht sich zurück, bleibt aber als Leiterin einer „Grundwertekommission“ weiter eng angebunden. Man spürt den Versuch, den Schatten Wagenknechts langsam abzustreifen, ohne die Gründungsenergie ganz loszulassen. Leicht ist das nicht – aber vielleicht macht gerade das die ganze Angelegenheit spannend.

Am zweiten Tag ihres Bundesparteitags in Magdeburg schließt das BSW die Wahlen zum Parteivorstand ab; einige Posten werden noch vergeben. Bereits am Vortag wurden Fabio De Masi und Amira Mohamed Ali an die Parteispitze gewählt, während Oliver Ruhnert als Generalsekretär fungiert. Überdies hat die Partei einen Kurswechsel hinsichtlich ihrer Identität begonnen: Das Kürzel BSW steht künftig nicht mehr für die einst dominante Gründerfigur Sahra Wagenknecht, sondern für breiter gefasste soziale und wirtschaftliche Ziele. Die faktische Umbenennung tritt allerdings erst in mehr als zwei Jahren in Kraft. Wagenknecht selbst bleibt als Leitfigur erhalten, will künftig die neu geschaffene „Grundwertekommission“ führen – ein Schritt in Richtung institutionalisierter Kontinuität. Aktuelle Berichte vieler Medien zeichnen ein Bild der Umbruchsituation im BSW, wobei die Partei einerseits versucht, sich von personeller Einzigartigkeit zu emanzipieren, andererseits aber ihre Gründungspersönlichkeit noch nicht völlig hinter sich lässt.

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