Am Freitag ist im Bundestag nach langem Tauziehen das neue Rentenpaket verabschiedet worden. 319 Abgeordnete sagten Ja, 225 Nein, und 53 enthielten sich – die Mehrheiten waren knapp, die Stimmung angespannt. Wochenlang wurde in der Koalition um Details gerungen, besonders über die Stabilisierung des Rentenniveaus. Während jüngere Unionspolitiker eine dauerhafte Sicherung der 48 Prozent klar ablehnten, sahen andere das Rentensystem in Gefahr. Die Linke beschloss schließlich Enthaltung, um 'die Rente von über 21 Millionen Menschen in diesem Land' nicht zu gefährden.
Kern des Pakets ist, das derzeitige Rentenniveau von 48 Prozent (im Verhältnis zum Durchschnittslohn) bis mindestens 2031 festzuschreiben. Ebenfalls soll die sogenannte "Mütterrente" verbessert werden. Nach bisherigen Regeln drohte ein Absinken des Rentenniveaus ab 2026 – das hätte besonders die ältere Generation hart getroffen. Um das zu verhindern, will die Bundesregierung den Rententräger für alle zusätzlichen Kosten aus Steuemitteln entschädigen, damit die Beiträge für Arbeitnehmer stabil bleiben.
Neu ist auch: Die Kindererziehungszeiten werden pauschal auf drei Jahre ausgeweitet, unabhängig vom Geburtsjahr. Gerade für Mütter und Väter, deren Kinder vor 1992 zur Welt kamen, bedeutet das ein finanzielles Plus im Alter. Auch diese Zusatzkosten deckt laut Gesetzesentwurf der Bund.
Wer über das reguläre Rentenalter hinaus weiterarbeiten möchte, darf künftig leichter wieder beim alten Arbeitgeber anheuern – das bestehende Verbot befristeter Anschlussbeschäftigungen fällt für sie weg. Die Hoffnung: Flexibilität für Ältere, ohne Missbrauch zu fürchten. Hätte man die Haltelinie nicht verlängert, erklärt die Regierung, wären die Rentenanpassungen massiv zurückgegangen; die Rentenkasse hätte zwar gespart, aber das soziale Sicherungsnetz würde brüchig. Nun aber bleibt das Rentenniveau und damit die Kaufkraft der Rentner vorerst geschützt.
Das Rentenpaket, das der Bundestag am Freitag verabschiedet hat, stabilisiert das Rentenniveau auf 48 Prozent bis mindestens 2031 und verhindert ein mögliches Absinken bereits ab 2026, wie es nach aktueller Formel der Fall gewesen wäre. Die Einführung einer pauschalen dreijährigen Kindererziehungszeit – insbesondere rückwirkend für vor 1992 Geborene – ist ein weiterer zentraler Aspekt und bringt vor allem Frauen spürbare Vorteile. Kritiker warnen vor hohen Kosten, fürchten Mehrbelastung für den Bund, und bemängeln, dass strukturelle Reformen weiter fehlen, während Rentner vorerst zumindest finanziell sicherer sind.
Weitere Recherche zum Thema zeigt: Das verabschiedete Gesetz wird kontrovers diskutiert, weil es zwar kurzfristig für Ruhe sorgt, aber langfristig ungelöste Probleme wie die Überalterung und Finanzierung offenlässt. Diskussionen um alternative Modelle – von Zuschussrente bis Erwerbstätigenversicherung – bleiben akut. Die Bundesregierung setzt auf Stabilisierung, während Stimmen aus Wirtschaft, Opposition und Gewerkschaften weitergehende Reformen fordern.