Es ist fast schon Tradition: Bevor die besinnlichen Tage anbrechen, trifft sich die Weltspitze des Rodelsports aus knapp 16 Nationen am 19. und 20. Dezember 2025 in Lake Placid (USA). Gemeldet sind dieses Mal 38 Damen, 44 Herren und eine bunte Mischung aus Doppelsitzern – ein ziemliches Gewusel auf der legendären Eisbahn, die einst für die Winterspiele 1932 den Grundstein legte und inzwischen aufwendig renoviert wird. Die Strecke selbst zieht sich mit rund 1,5 Kilometern und 20 beinharten Kurven durch das winterliche Panorama; da kann einem selbst als Zuschauer beim Gedanken an die Tempopassagen mulmig werden. Neben dem eigentlichen Weltcup werden im sogenannten „Race-in-Race“-Modus die 15. Amerika-Pazifik Meisterschaften mit ausgetragen – ein Doppelevent, das für zusätzliche Würze sorgt. Und: Eine Team-Mixed-Challenge gibt’s obendrauf, präsentiert von einem Schuhhersteller, dessen Name fast so lang ist wie die Strecke.
Die Erinnerungen an das letzte Lake-Placid-Gastspiel 2023 sind noch frisch. Während zuletzt alles auf altbekannte Strecken setzte, hat die Renovierungswelle einiges verändert: neue Überdachungen, plötzliche Riesen-Kurven, weniger Sicht aufs Drumherum, mehr Geschwindigkeit – sagt zumindest Sportdirektor Böhmer und schmunzelt dabei über die Unsicherheit aller Beteiligten. Nicht selten, so hört man, ist die körperliche wie mentale Belastung kurz vor Weihnachten besonders dreißt; ein Durchschnaufen für alle steht erst nach dem Rennen an, dann geht's weiter nach Lettland.
Julia Taubitz, Weltmeisterin und Weihnachtsfan, hat einen etwas sentimentalen Blick auf die Tage: Der Duft nach Erzgebirge fehlt ihr in der Fremde, dabei täuscht auch kein Reisekerzchen oder Räuchermännchen über das Heimweh an der kühlen Bahn hinweg. Andere, wie Max Langenhan, kämpfen sich im Training schwer über die angeblich 'leichte' Bahn, lassen sich aber vom am Ende überraschend guten Teamergebnis beflügeln – selbst wenn die Passage Elf/Zwölf für Stirnrunzeln sorgt. Am Schluss sind sie nicht nur erleichtert, sondern fast ein bisschen stolz auf ihre Pechsträhnen und dass sie in Lake Placid neue Energie tanken können – sofern das altehrwürdige Zig Zag's Platz für eine improvisierte Rodel-Weihnachtsfeier bietet.
Lake Placid ist in diesem Dezember erneut Gastgeber für einen der wichtigsten internationalen Rodel-Wettbewerbe vor der winterlichen Pause. Insgesamt treten Athletinnen und Athleten aus 16 Ländern an – ein Feld, das sich aus erfahrenen Veteranen und aufstrebenden Talenten zusammensetzt. Die Bahn, mit ihren aktuellen Modernisierungen, bringt einige Unwägbarkeiten und verschärfte Herausforderungen für die Fahrerinnen und Fahrer mit sich, was zu einigen Unsicherheiten, aber auch zu einer gehörigen Portion Spannung führt. Besonders emotional ist für viele Athletinnen und Athleten die Tatsache, dass der Wettkampf so nah an den Feiertagen liegt, was bei manchen für Heimweh sorgt – wie Rodel-Weltmeisterin Julia Taubitz, die traditionsgemäß eigentlich lieber im Erzgebirge feiern würde. Neu recherchiert: Laut aktuellen Berichten auf taz.de und dw.com führt die Umgestaltung der Bahn zu Diskussionen bezüglich Sicherheit und Wettbewerbsfairness, außerdem nutzen zahlreiche Teams die Zeit in Lake Placid, um sich gezielt auf die Rodel-WM 2029 vorzubereiten und erste Daten zu den neuen Streckenbedingungen zu sammeln. Eine weitere interessante Entwicklung betrifft die voranschreitende Professionalisierung der Mixed-Events, die laut SZ stärker ins Rampenlicht rücken und Teil künftiger olympischer Debatten sein könnten.