Deutschland lehnt Aufnahme von Hamas-Mitgliedern strikt ab

Nach der Vorstellung eines Friedensplans für Gaza, der einen sicheren Abzug für Hamas-Mitglieder vorsieht, bleibt Deutschlands Position klar: Aufnahme ausgeschlossen.

heute 13:11 Uhr | 48 mal gelesen

Der Kurs der Bundesregierung bleibt in dieser Hinsicht eindeutig, jedenfalls so deutlich, wie das eben in derartige politischen Verlautbarungen sein kann. Wie Steffen Meyer, seines Zeichens stellvertretender Regierungssprecher, am Freitag betonte, beschränkt sich deutsche Hilfe aktuell auf politische und humanitäre Unterstützung – und nicht mehr. Während die Welt sich fragt, wohin sich Hamas-Anhänger wenden könnten, bleibt Deutschland an dieser Stelle stur, oder sagen wir: pragmatisch zurückhaltend. Parallel dazu bereitet Deutschland gemeinsam mit Ägypten eine Konferenz zum Wiederaufbau des Gaza-Streifens vor. Das Treffen soll—so ließ ein Sprecher des Auswärtigen Amts durchblicken—in Kairo stattfinden und ist explizit offen für weitere Partner. Interessanterweise gibt es zwischen Berlin, Jerusalem und Washington eine enge Abstimmung über alle Schritte rund um Gaza; was genau das in der Praxis bedeutet, bleibt allerdings oft vage. Aber Fakten gibt es trotzdem: 29 Millionen Euro werden von deutscher Seite kurzfristig locker gemacht, Notfallhilfe, wie man das so nennt. Was der tatsächliche Wiederaufbau dann kosten wird, steht noch in den Sternen – oder im Budget, das es noch gar nicht gibt.

Die Bundesregierung bleibt bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber der Aufnahme von Mitgliedern der Hamas – selbst im Kontext des neuen, international diskutierten Friedensplans für Gaza. Gleichzeitig engagiert sich Deutschland weiterhin stark bei der Linderung der Not mit Soforthilfen und plant in Kooperation mit Ägypten eine breite internationale Wiederaufbaukonferenz. In der internationalen Presse wird zudem deutlich, dass Fragen nach der zukünftigen Rolle der Hamas und einem nachhaltigen Wiederaufbau des Gazastreifens Kontroversen schüren, während Israel und die USA Einfluss auf die Ausgestaltung nehmen; der tatsächliche finanzielle und politische Aufwand ist angesichts der Unwägbarkeiten noch kaum absehbar. Zudem berichten Nachrichtenquellen aktuell über das anhaltende Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung, kritische Stimmen aus der deutschen und internationalen Politik sowie die Unsicherheit, wie ein gerechter und dauerhafter Frieden gestaltet werden könnte. In fast allen Analysen schwingt Unsicherheit mit – und die Sorge, dass die Spirale der Gewalt ohne glaubwürdigen Friedenswillen nicht enden wird.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die FAZ analysiert ausführlich die Herausforderungen einer nachhaltigen Friedenslösung im Nahen Osten und hebt hervor, wie fragile Kompromisse zwischen den Konfliktparteien und internationale Akteure den Weg für einen dauerhaften Wiederaufbau und politische Stabilität erschweren. Sie betont die wachsende Kluft zwischen den Erwartungen der Bevölkerung in Gaza und den geopolitischen Zielen Israels wie auch westlicher Staaten. Neben humanitären Fragen rückt die Zeitung die geopolitischen Beweggründe Deutschlands und der EU in den Fokus (Quelle: FAZ).

Laut taz steht die humanitäre Lage im Gazastreifen weiter im Mittelpunkt der Diskussion: Der Bericht zeigt auf, wie schleppend Hilfsmittel ankommen, während politische Lösungen in weiter Ferne scheinen. Zudem beleuchtet der Artikel die Bedenken von Hilfsorganisationen, dass internationale Konferenzen bisher kaum konkrete Verbesserungen für die Menschen vor Ort gebracht hätten (Quelle: taz).

Der Spiegel blickt auf die komplexen diplomatischen Bemühungen Deutschlands und anderer europäischer Länder beim geplanten Gaza-Wiederaufbau und auf die Frage, wer künftig für die Sicherheit und Verwaltung des Gebietes verantwortlich sein kann. Im Artikel wird die Unsicherheit betont, wie eine Nachkriegsordnung aussehen müsste, in der Hamas keine Rolle mehr spielt. Gleichzeitig wird auf kritische Stimmen verwiesen, die Deutlichkeit und Konsequenz Deutschlands gegenüber Israel und Palästina fordern (Quelle: SPIEGEL).

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