Deutschland richtet 2029 die Frauen-Fußball-EM aus

Im Jahr 2029 wird die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in Deutschland stattfinden.

heute 17:12 Uhr | 18 mal gelesen

Die Entscheidung fiel im Exekutivrat der Uefa am Mittwoch – wie oft bei solchen Treffen irgendwo in der Schweiz, diesmal in Nyon. Es gab offenbar ein enges Rennen, aber die deutsche Bewerbung namens "WE’29 – Together We Rise" hat sich gegen konkurrierende Vorschläge aus Polen sowie einen skandinavischen Joint-Venture-Versuch von Dänemark und Schweden durchgesetzt. Portugal und Italien hatten sich offensichtlich schon vorher zurückgezogen – warum auch immer, die Gründe bleiben im Nebel der Sportpolitik verborgen. Heike Ullrich, Vizepräsidentin des DFB und irgendwie so etwas wie die treibende Kraft im Frauen- und Mädchenbereich, beschrieb das Ganze als „einen wahr gewordenen Traum“ – klingt etwas zu pathetisch vielleicht, aber nachvollziehbar. Nach 2001 wird Deutschland erneut Gastgeber einer EM. Das Ziel ist nicht kleingeredet: Sie wollen das Turnier nicht nur irgendwie ausrichten, sondern es soll einen nachhaltigen Schub für den Frauenfußball in Europa bringen. Da steckt viel Hoffnung drin – oder vielleicht auch ein Stück Idealismus. Auch der DFB-Präsident, Bernd Neuendorf, war hörbar erleichtert. Er meinte, das Mega-Event könne über eine Million Zuschauer anlocken und – aus wirtschaftlicher Sicht bemerkenswert – der Uefa erstmals sogar Profit bringen. Klingt nach hohen Erwartungen – ob das klappt, wird sich erst noch zeigen. Jedenfalls: 2029 wird’s in Deutschland wieder ein großes Fußballfest, diesmal für die Frauen. Und man erinnert sich dunkel: 2001, das war schon ein Erlebnis … kann also wieder spannend werden.

2029 wird Deutschland Gastgeber der Frauen-Fußball-Europameisterschaft. Die überzeugende Bewerbung setzte sich gegen Mitstreiter aus Polen und Skandinavien durch und will das Turnier nutzen, um die Entwicklung des Frauenfußballs, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit voranzutreiben. Die Uefa traut dem deutschen Konzept offenbar nicht nur organisatorisch, sondern auch wirtschaftlich einiges zu: Erstmals wird eine Frauen-EM mit einem finanziellen Überschuss erwartet – was sowohl für den Sport als auch für die öffentliche Wahrnehmung der Frauenkonkurrenz bedeutsam ist. Die Bedeutung dieses Erfolgs reicht über den reinen Sport hinaus: In den letzten Jahren zeigte die Frauen-Bundesliga, zum Beispiel durch deutlich gestiegene Zuschauerzahlen, dass der Frauenfußball stetig an Popularität gewinnt, während Initiativen wie das DFB-Projekt „#Kickmit“ gerade die Nachwuchsförderung noch sichtbarer machen. Kritische Stimmen aus dem Lager der Mitbewerber betonen allerdings, dass Deutschland als Gastgeberland über mehr Ressourcen, moderne Stadien und bessere Vermarktungspotenziale verfügt – was bei der Entscheidungsfindung sicher eine Rolle gespielt haben dürfte. Neue Details aus den letzten Tagen zeigen zudem, dass das DFB-Präsidium einen umfangreichen Nachhaltigkeitskatalog angekündigt hat, der nicht nur auf Umweltfreundlichkeit im Stadionbetrieb setzt, sondern auch soziale und inklusive Maßnahmen vorsieht. Parallel dazu mehren sich Stimmen, die eine stärkere Einbindung von Amateurvereinen und Mädchenfußball-Initiativen fordern, um einen nachhaltigen Effekt über das Event hinaus zu sichern.

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