Kinderclowns und Pflegebegleitung: Menschen, die Deutschland gesünder machen

Hamburg – Der Wettbewerb "Gesichter für ein gesundes Miteinander 2025" der DAK-Gesundheit würdigt erneut das Engagement quer durch die Republik: Fast 500 Projekte für Prävention und soziales Miteinander wollten diesmal dabei sein. An die Spitze schaffte es das Projekt "Clowns gegen Einsamkeit" aus NRW, bei dem Kinder nach einer eigenen Clown-Ausbildung Einsamen in Pflegeheimen Freude und ein bisschen kindliche Magie bringen. Aber auch Initiativen aus Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen konnten die Bundesjury – einschließlich Bundesfamilienministerin Karin Prien – überzeugen.

heute 17:02 Uhr | 14 mal gelesen

Wenn man auf die Nachrichtenlage der letzten Zeit blickt, scheint es manchmal, als wäre in Deutschland alles trist. Umso erstaunlicher wirkt es, wenn man Initiativen trifft, die einfach mal Gutes tun: echte Menschen, die sich kümmern – und zwar mit vollem Herzen. "Mir geht es bei diesem Wettbewerb um mehr als nur Zahlen und Preise", sagte Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit, bei der Preisverleihung in Berlin. Und dieses Jahr? Wieder spielte Empathie die Hauptrolle. Besonders die Kinder, die sich im Projekt "Clowns gegen Einsamkeit" Clownsnasen aufsetzen – nach dem nötigen Training versteht sich – und sich damit aufmachen, das Grau in Pflegeheimen wenigstens für ein paar Momente in Farben zu tauchen. Dass gerade auch Kinder mit Handicap oder Fluchterfahrung eingeladen sind, macht die Initiative ungewöhnlich herzlich. Aber es blieb nicht bei ihnen: Der zweite Platz ging an "Pfoten weg!" aus Schleswig-Holstein. Hier werden Kinder mittels Figurentheater gestärkt, Grenzen zu setzen – und zwar spielerisch und ohne Angstmacherei. Dahinter steckt die Idee, Kinder zu schützen, Empowerment statt Angst. Platz drei wiederum holte "Mein Herz lacht" aus Rheinland-Pfalz, wo Eltern mit chronisch kranken Kindern miteinander eine Selbsthilfegemeinschaft bilden. Ein Thema, das selten im Rampenlicht steht, obwohl die Belastung enorm ist. Ebenso gewürdigt wurde Petra Reiß aus Niedersachsen: Sie und ihr Team begleiten DemenzpatientInnen durch Klinikaufenthalte – ein Einsatz, dem die Jury einen Sonderpreis widmete. Mit dabei bei der Auswahl: eine handverlesene Jury, darunter Ex-Preisträgerinnen, Mediziner und Ministerin Prien. Die Preisgelder – insgesamt 7.000 Euro – sollen helfen, das Engagement weiterzutragen. Dass der Wettbewerb weitergeht, macht Hoffnung: Denn offenbar gibt es in Deutschland immer noch genug Menschen, die sich gegenseitig Halt geben wollen – auch, wenn's mal nicht so läuft.

Der DAK-Wettbewerb "Gesichter für ein gesundes Miteinander" 2025 unterstreicht, wie unverzichtbar bürgerschaftliches Engagement für das deutsche Gesundheitssystem und den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Herausragend in diesem Jahr: Das Projekt "Clowns gegen Einsamkeit" setzt gezielt auf Integration, indem Kinder, oft mit eigener Migrations- oder Behinderungsgeschichte, älteren Menschen Nähe und Lebensfreude schenken. Besonders bemerkenswert: Der bundesweite Trend, Gesundheitsförderung und Prävention bewusst generationenübergreifend und inklusiv zu denken – was sich nicht nur in den Preisträgerprojekten, sondern auch in der Jurybesetzung, die Expertinnen aus Pflege, Medizin, Wissenschaft und Betroffenenperspektive vereint, widerspiegelt. Laut aktuellen Medienberichten wächst die Sorge um Fachkräftemangel und Versorgungsengpässe in Pflege und Prävention weiter – viele Initiativen betonen deshalb, wie wertvoll ehrenamtliche Strukturen für Familien und Pflegebedürftige sind und welche Belastung auf Angehörige fällt. Die Förderung von Selbstwirksamkeit, das Schaffen sicherer Räume für Kinder sowie die Stärkung der Resilienz in Familien werden als wichtige Bausteine für ein krisenfestes soziales Miteinander gesehen, gerade angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und der psychischen Belastungen der letzten Jahre. Neue Studien legen zudem nahe, dass kreative, interaktive Projekte wie Clownerie, Theater und gemeinsames Erleben nicht nur die Lebensfreude, sondern nachweisbar Gesundheit und Wohlbefinden verbessern können – bei Betroffenen wie Engagierten. Bemerkenswert: Die DAK-Initiative will 2026 noch konsequenter Akteure aus ländlichen Regionen und strukturschwächeren Bezirken gewinnen.

Schlagwort aus diesem Artikel