Die Bundesregierung betont öffentlichen ihren unterstützenden Charakter bei den aktuellen Verhandlungen rund um die Ukraine und setzt dabei auf ihren Status als ‚ehrliche Maklerin‘. Freimütig gibt Regierungssprecher Kornelius an, dass Deutschland vor allem mit Ideen und Formulierungshilfen zur Seite steht – die Federführung jedoch nicht reklamiert. Russland wird explizit nicht von deutscher Seite einbezogen. In den vergangenen anderthalb Tagen stützen zahlreiche Medien, darunter die Zeit, die FAZ und die Süddeutsche, diese Linie: Es ist von einer diplomatischen Gratwanderung die Rede, bei der Berlin Sicherheitspolitik und Hilfeleistung balanciert, ohne als alleiniger Akteur aufzutreten. Ergänzend wird berichtet, dass hinter den Kulissen intensive Abstimmungen zwischen den europäischen Regierungen laufen. Anderswo fokussieren sich die Debatten vor allem auf militärische Unterstützung und die Frage, wie die Bundesregierung die Ukraine auch technisch und humanitär weiter fördern könnte. Aktuelle Meldungen bekräftigen, dass der Druck aus Washington und osteuropäischen EU-Staaten auf Berlin zunimmt, noch aktiver in die Friedenssuche einzusteigen – bislang setzt die Regierung aber auf Gesprächsbereitschaft und Vermittlung, ohne sich zum Hauptakteur zu machen.