Familie im Parlament: Klöckner setzt sich für Elternrechte von Abgeordneten ein

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) möchte Müttern und Vätern unter den Abgeordneten das politische Arbeiten mit Kind erleichtern – und hat dazu eine Reihe von Reformideen vorgelegt.

heute 01:18 Uhr | 168 mal gelesen

Die Frage, wie Mandat und Elternsein zusammenpassen sollen, ist für Julia Klöckner offenbar mehr als ein Thema – es ist ein persönliches Anliegen, wie ihr Schreiben an den Vorsitzenden des Geschäftsordnungsausschusses deutlich macht. Sie fordert, stundenlange Plenardebatten bis in die Nacht zu begrenzen: Dauerstress im Bundestag steht selten im Einklang mit Familienleben. Außerdem spießt sie die Doppelsitzungswochen auf: Wer mit Baby aus einem fernen Wahlkreis anreisen muss, hat praktisch im Wochenrhythmus kaum mehr Zeit als für einen kurzen Gruß zuhause. Was Klöckner vorschlägt? Klarere Sitzungszeiten, mehr Planungssicherheit für junge Eltern und statt endloser Abstimmungsrunden sogenannte Abstimmungsfenster. Vor allem aber: Wer ein Neugeborenes hat, sollte im ersten Lebensjahr das Recht erhalten, sich digital zuzuschalten – statt auf die Gnade der Ausschüsse hoffen zu müssen. Überraschend ist vielleicht, wie unmodern das Parlament in Sachen Familie agiert: Während für Mütter ein gesetzlicher Mindestschutz existiert, geht für Väter bisher – selbst am Tag der Geburt – keine Sonderregelung. "Nicht mehr zeitgemäß," nennt Klöckner das. Sie plädiert für Elternzeit-Optionen, die Politik auch für junge Familien attraktiver machen.

Julia Klöckner will den Alltag für Politikerinnen und Politiker mit kleinen Kindern grundsätzlich verändern: Die Sitzungszeiten sollen familienfreundlicher werden, hybrides Arbeiten muss endlich flächendeckend akzeptiert werden – und eine echte Elternzeit nach der Geburt soll Abgeordneten beider Geschlechter zustehen. Der Vorschlag ist Teil ihres Bemühens, die Vereinbarkeit von Familie und Parlament zu verbessern. Aktuelle Beiträge aus seriösen Medien zeigen, dass die Debatte um familienfreundliche Strukturen für Politiker*innen viele beschäftigt: Sowohl im Bundestag als auch in europäischen Nachbarländern wird über moderne Arbeitsmodelle gestritten; dabei fordern viele nicht nur technische Neuerungen wie hybride Sitzungen, sondern auch einen kulturellen Wandel hin zu mehr Gleichberechtigung und Verständnis für Eltern im Berufsleben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Spiegel berichtet in einem Hintergrundartikel, dass in vielen europäischen Parlamenten mittlerweile digitale Abstimmungen und hybride Formen der Teilnahme Einzug gehalten haben, um Flexibilität für Abgeordnete mit Familie zu ermöglichen; in Deutschland stehe die Modernisierung hingegen erst am Anfang (Quelle: https://www.spiegel.de).

Die Süddeutsche Zeitung argumentiert, dass die Forderung nach geregelten Sitzungszeiten nicht nur Eltern nützt, sondern generell ein zeitgemäßeres, gesundes Arbeitsumfeld schaffen würde; sie stellt Beispiele aus Skandinavien vor, wo Familienpolitik und Parlamentsarbeit längst enger verzahnt sind (Quelle: https://www.sueddeutsche.de).

Auf der Seite der Zeit wird beschrieben, wie der Widerstand gegen hybride Sitzungsmodelle häufig aus Sorge um Kontrolle und Transparenz kommt, während viele jüngere Abgeordnete den digitalen Wandel im Parlamentsalltag einfordern; der Artikel beleuchtet zudem die Frage, wie Familienfreundlichkeit und demokratische Beteiligung ausbalanciert werden können (Quelle: https://www.zeit.de).

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