Die Bundesschülerkonferenz drückt starke Unzufriedenheit über die Art und Weise aus, wie in Berlin derzeit über den möglichen neuen Wehrdienst diskutiert wird – vor allem deshalb, weil die Perspektiven junger Frauen und Männer bislang fast vollständig außen vor bleiben. Besonders der Generalsekretär Quentin Gärtner betont, dass die Ungewissheit zusätzliche Belastung in einer Zeit sei, in der die psychische Gesundheit vieler Jugendlicher ohnehin schon fragil ist. Verteidigungsminister Pistorius nahm zuletzt Abstand von einer Einigung mit den Koalitionsfraktionen, die u. a. ein Losverfahren vorsah; eine angekündigte Pressekonferenz wurde abrupt abgesagt. Weitere Recherche zeigt: Nach wie vor ist die Wehrdienstdebatte hoch umstritten – sowohl gesellschaftlich als auch politisch. Verschiedene Jugendvertretungen, darunter der Deutsche Bundesjugendring, fordern, junge Menschen stärker in die Diskussion einzubinden und die psychologischen Folgen eines möglichen Pflichtdienstes zu berücksichtigen. Zudem steht nach wie vor im Raum, dass eine Reform nicht nur junge Männer, sondern auch Frauen erstmals betreffen könnte – ein Aspekt, der bisher kaum öffentlich debattiert wurde. Schließlich gibt es auch Stimmen aus der Zivilgesellschaft und Wissenschaft, die anmerken, dass obligatorischer Dienst nicht zwangsläufig die dringendsten Personalprobleme bei Bundeswehr oder Pflege lösen wird, sondern möglicherweise neue gesellschaftliche Spannungen produziert.
16.10.25 00:05 Uhr