Man fragt sich manchmal, wie lange man an alten Strukturen festhalten soll – besonders, wenn die Zeichen längst auf Wandel stehen. Laut einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung Horváth, an der 91 Energieversorger teilgenommen haben, planen 61 Prozent dieser Unternehmen, ihr Gasnetz bis 2040 entweder abzubauen oder es zumindest stillzulegen. Ein ziemlicher Umschwung, wenn man bedenkt, wie selbstbewusst die Branche bis vor Kurzem noch von einer Zukunft fantasiert hat, in der Gasleitungen einfach auf Wasserstoff umgerüstet würden. Aber die Realität ist ungemütlich: Nur vier Prozent glauben laut Befragung wirklich noch daran.
Dafür verschieben sich die Prioritäten. Ganze zwei Drittel der Versorger wollen ihr Investitionsvolumen im Bereich Stromspeicher mindestens verdoppeln, beinahe 70 Prozent denken sogar darüber nach, in dieses Geschäft noch vor 2028 einzusteigen. Das ist keine kleine Entscheidung, bedenkt man, dass Deutschlands Gasnetz rund 600.000 Kilometer umfasst und einst als stabile Gewinnquelle galt. Doch rücken die Zeiten für Gas absehbar zu Ende: Druck kommt nicht nur durch immer weiter steigende CO2-Kosten, sondern auch durch politische Weichenstellungen von Bund und EU, die klar einen Ausstieg aus dem fossilen Energieträger fordern. Noch vor kurzer Zeit wurden Warnungen laut, man solle Gasleitungen nicht zu früh abschreiben. Jetzt liest sich das wie ein Echo der Vergangenheit.
Der Rückzug der Energieversorger aus dem Gasnetz ist Teil eines grundlegenden Umbruchs in der Energielandschaft Deutschlands. Laut weiteren aktuellen Berichten wächst der Druck von politischer Seite und durch steigende CO2-Preise, wodurch langfristige Gewinne mit fossilen Netzstrukturen immer unsicherer werden. Gleichzeitig nimmt das Interesse an Stromspeichern und alternativen Energieinfrastrukturen stark zu, wobei viele Versorger sich gezielt auf diese künftigen Märkte ausrichten und die Hoffnung auf eine Wasserstoff-Transformation der bestehenden Gasnetze nahezu aufgegeben haben.
Zusätzliche Details: Nach weiteren Analysen der aktuellen Nachrichtenlage ist deutlich geworden, dass das deutsche Gasnetz nicht nur wegen ökologischer, sondern auch aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen auf dem Prüfstand steht. Die Bundesregierung plant mit ambitionierten Zielen die CO2-Emissionen zu senken, was insbesondere die fossile Gasinfrastruktur unprofitabel macht. Die Branche reagiert darauf mit einer strategischen Neuausrichtung auf Batterien, Speicher und erneuerbare Energien, während parallele politische Debatten die Geschwindigkeit des Umbaus zusätzlich beeinflussen.