Das Statistische Bundesamt hat am Dienstag vorläufige Zahlen vorgelegt: Im Vergleich zum Oktober des Vorjahres legten die Exporte um merkliche 4,2 Prozent zu, während auch die Importe mit 2,8 Prozent im Plus lagen. Insgesamt verließen im Oktober, saison- und kalenderbereinigt, deutsche Waren im Wert von 131,3 Milliarden Euro das Land, während Importe bei 114,5 Milliarden Euro lagen – das bedeutet ein Handelsbilanzplus von 16,9 Milliarden. Im September betrug dieses Plus noch 15,3 Milliarden, im Oktober 2024 hatte es bei 14,6 Milliarden gelegen.
In Richtung EU wurden Waren im Wert von 76,3 Milliarden Euro exportiert, während die Importe von dort 61,1 Milliarden betrugen. Verglichen mit September ein Zuwachs bei Ex- und Importen von 2,7 bzw. 2,8 Prozent. Von diesen Zahlen entfallen 53 Milliarden Euro Exporte auf die Eurozone (+2,5 %) und Importe in Höhe von 40,6 Milliarden (+3,9 %), während 23,3 Milliarden Exporte in die nicht-euro-europäischen EU-Staaten gingen (+3,1 %) und Importe von dort leicht auf 20,5 Milliarden (+0,7 %) stiegen.
Der Handel mit sogenannten Drittstaaten zeigte im Oktober eher rückwärtige Bewegung: Exporte sanken um 3,3 % auf 55,1 Milliarden Euro, Importe aus diesen Ländern sogar um 5,4 % auf 53,4 Milliarden. Blickt man auf die Einzelstaaten, gingen die meisten Exporte weiterhin in die USA (11,3 Mrd. Euro) – jedoch 7,8 % weniger als im September. Auch der China-Export war rückläufig (minus 5,8 % auf 6,3 Mrd.), ähnlich das Vereinigte Königreich (-6,5 % auf 6,5 Mrd.).
Importseitig lag China mit 13,8 Milliarden an der Spitze, was einem Minus von 5,2 % entspricht. Beachtlich ist der Rückgang bei US-Importen (-16,6 % auf 7,2 Mrd.) und beim Vereinigten Königreich (-14,5 % auf 3,1 Mrd.). Russland bleibt angesichts politischer Lage ein kleiner Handelspartner: Die Exporte stiegen zwar leicht (+4,8 % auf 0,6 Mrd.), Importe brachen weiter ein – minus 10,6 % zum Vormonat und sogar minus 34,7 % verglichen zum Vorjahres-Oktober.
Die deutsche Außenhandelsbilanz zeigt im Oktober 2025 eine leichte Ausweitung des Überschusses, insbesondere durch eine anhaltende Schwäche bei den Importen. Während der Handel mit der EU stabil blieb, sank der Austausch mit Drittstaaten spürbar – besonders auffällig ist der Einbruch der Handelszahlen mit den USA, China und dem Vereinigten Königreich. Nach wie vor zeigt sich Russlands Rolle als Handelspartner marginalisiert, was nicht zuletzt auf die anhaltenden Sanktionen und geopolitischen Spannungen zurückzuführen ist. Blickt man in aktuelle Berichterstattung großer Medienhäuser, wird der langsam anlaufende globale Konjunkturaufschwung diskutiert, jedoch gebremst durch geopolitische Unsicherheiten, Lieferkettenprobleme sowie Energie- und Rohstoffpreise. Neue Zahlen des Ifo-Instituts bestätigen das vorsichtige Aufwärtstrend im industriellen Sektor, wobei viele Unternehmen ihre Erwartungen noch zurückhalten, vor allem wegen der schwachen Nachfrage aus China und anhaltender Unsicherheiten, etwa durch die Lage am Roten Meer. Zeitgleich betonen Ökonomen die Bedeutung der EU-Handelspartner für Deutschlands Erholung – die Dynamik mit Übersee droht weiter nachzulassen, weshalb der Binnenmarkt und Innovationskraft jetzt gefragter denn je sind.