Rückgang bei der Anzahl mautpflichtiger Lkw auf Deutschlands Autobahnen

Im November 2025 haben sich weniger schwere Lkw mit vier oder mehr Achsen auf deutschen Autobahnen bewegt als im Oktober – konkret: ein Minus von 0,8 Prozent.

09.12.25 08:06 Uhr | 27 mal gelesen

Eigentlich geht es bei diesen Zahlen um mehr als nur rollende Lasterstapel aus Stahl. Denn das, was das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) und Destatis melden, klingt fast nach einem Barometer für die Konjunktur: Im Vergleich zum November des Vorjahres ist der kalenderbereinigte Lkw-Maut-Fahrleistungsindex um 1,2 Prozent gesunken. Zugegeben, das klingt erstmal trocken, aber die Sache hat Konsequenzen. Lkw sind ja nicht aus Spaß unterwegs. Wenn weniger von ihnen über die Autobahnen rollen, deutet das ziemlich klar darauf hin, dass in der Industrie weniger produziert und transportiert wird – oder jemand hält sich mit Bestellungen zurück, weil der nächste Auftragsabrutsch droht? Ehrlich gesagt, habe ich manchmal das Gefühl, diese nackten Prozentzahlen vergessen die eigentlichen Geschichten dahinter: Fahrer, Unternehmen, Logistik-Ketten – das alles hängt dran. Statistisch betrachtet passt dieser Trend übrigens zum Produktionsindex im verarbeitenden Gewerbe, der immer wieder erstaunlich parallel zum Lkw-Index verläuft. Wer also nach einem Frühwarnsignal für die wirtschaftliche Großwetterlage sucht, findet in diesen Mautdaten oft den allerersten, wenn auch stummen, Hinweis.

Die aktuelle Entwicklung der Lkw-Mautdaten gibt einen Einblick in die nachlassende wirtschaftliche Dynamik Deutschlands. Der erneute Rückgang der mautpflichtigen Fahrleistungen um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr kann als Indikator für schwächelnde Industrieproduktion gelten, insbesondere da beide Indizes traditionell eng miteinander verzahnt sind. Im Juni 2024 rückte die verarbeitende Industrie in Deutschland aufgrund hoher Energiepreise, gedämpfter Auftragslage und anhaltender Unsicherheiten stärker in den Fokus; immer wieder zeigen sich dort Rückgänge bei Produktion, Exporten und Nachfrage, unter anderem verursacht durch internationale Krisen in Verbindung mit Lieferketten-Problemen. Auch die EU-spezifischen Regulierungen und Umweltauflagen beeinflussen, wie viel und wie oft schwere Lkw unterwegs sind. Laut neuesten Berichten der deutschen Wirtschaftsnachrichten herrscht in der Logistikbranche weiterhin Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und veränderte Handelsrouten. Das wiederum schlägt sich prompt aufs Fahrtenaufkommen auf den Autobahnen nieder.

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