Es gibt Dinge aus der Schulzeit, die begleiten einen manchmal noch bis ins Erwachsenenalter – unterschwellige Sticheleien etwa, die tiefer sitzen, als man zugeben mag. Wie schafft man es, dass das eigene Kind seinen Wert fühlt, auch wenn es draußen rau zugeht?
Warum sind manche Kinder häufiger betroffen? Es liegt nicht nur am Kind.
Mobbing geschieht nie völlig zufällig. Ob ein Kind im Fokus steht, hängt von vielen Faktoren ab: Wer zurückhaltend ist, wenig Anschluss findet oder auf die Umwelt irgendwie „anders“ wirkt, wird öfter drangsaliert. Aber: Statistiken erklären Zusammenhänge – Schuld trägt keines der betroffenen Kinder. Auch das Umfeld, das Klima der Klasse oder familiärer Stress spielen eine Rolle, oft viel mehr, als man meint.
Den eigenen Wert erleben – unabhängig von Urteilen
Ein kreatives Bild: Dieselbe Wasserflasche hat im Supermarkt, am Flughafen oder in der Wüste einen komplett anderen Preis – und ist doch identisch. Die Moral: Unser Wert schwankt je nach Umgebung in den Augen anderer, bleibt aber tatsächlich dieselbe Größe. Vermittelt man das, nehmen abwertende Kommentare ihren Schrecken.
Was ist Meinung, was ist Tatsache?
Oft nehmen Kinder, gerade Jüngere, Meinungen für Tatsachen – besonders wenn sie von Gleichaltrigen kommen. Ein Spruch à la "Dein Pulli ist doof" ist nichts weiter als eine Meinung, keine Wahrheit. Wer das versteht, kann sich leichter abgrenzen. Und ja, der Fingerzeigregel – wer andere mit einem Finger angreift, zeigt drei auf sich: Auch eine Erinnerung daran, dass Kritik oft mit dem anderen zu tun hat.
Sicherer Hafen Familie
Übrigens: Wer zu Hause Rückhalt spürt, verkraftet draußen mehr. Zuhören, offene Gespräche und ein bisschen Geduld helfen, damit Sorgen nicht erst groß werden müssen, um besprochen zu werden. Manchmal ist es schon tröstlich zu wissen, dass man mit allem zu Mama oder Papa kommen kann – auch wenn mal nur ein komischer Blick der Auslöser war.
Selbstbewusstsein und soziale Tricks im Alltag
Ein gesundes Selbstvertrauen macht weniger angreifbar. Eltern können das mit ehrlichem Lob, positiven Erlebnissen außerhalb der Schule – etwa im Sportverein – und mit kleinen Übungen stärken: Aussagen wie „Stopp, das will ich nicht!“ gemeinsam üben. Auch Freundschaften sind ein starkes Schutzschild; ein Verbündeter genügt oft, um sich weniger verloren zu fühlen.
Wie Kinder innere Stärke entwickeln: Selbst Erfahrungen machen lassen
Nichts geht über das echte Erleben: mal etwas durchexerzieren zu dürfen, statt immer nur Ratschläge zu bekommen. Wer ausprobiert, was er kann, merkt, dass er an Krisen wachsen kann – und bekommt das Gefühl, Einfluss auf sein Leben zu haben. Genau das macht stark, auch wenn draußen nicht alles glatt läuft.
Über Ramón Schlemmbach:
Ramón Schlemmbach ist Psychologe, Paartherapeut und Heilpraktiker für Psychotherapie. Sein Onlineprogramm „Geprägt! Aber richtig“ hilft Erwachsenen, alte Wunden hinter sich zu lassen. Mehr Infos unter: https://ramon-schlemmbach.de/
Pressekontakt: Schlemmbach Coaching GmbH, vertreten durch Ramón Schlemmbach. Mail: redaktion@dcfverlag.de
Original veröffentlicht von Schlemmbach Coaching GmbH via news aktuell
Mobbing ist leider immer noch ein erhebliches Thema für viele Schulkinder – und die Folgen können sie ein Leben lang begleiten. Eltern, so zeigen es sowohl Erfahrungsberichte als auch aktuelle Studien, geraten oft in einen Zwiespalt zwischen Überbehütung und Loslassen, doch entscheidend ist: Kinder profitieren am meisten, wenn ihnen nahegebracht wird, dass ihr Wert nicht von der Meinung anderer abhängt. Eine offene, vertrauensvolle Kommunikation zu Hause, die Klarheit über den Unterschied zwischen Meinung und Fakt sowie praktische Übungen für den Alltag und Freundschaften können entscheidende Schutzmechanismen gegen die seelischen Verletzungen durch Mobbing sein. Laut einer aktuellen Meldung der Süddeutschen Zeitung ist Cybermobbing durch soziale Medien in den letzten zwei Jahren weiter gestiegen, was nicht nur die Prävention an Schulen, sondern auch die digitale Bildung der Eltern verstärkt in den Fokus rückt (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Die Zeit weist darauf hin, dass besonders Jungen selten über erlebte Ausgrenzung sprechen, wodurch für Eltern und Lehrkräfte Unsichtbares noch schwerer greifbar wird (Quelle: Die Zeit). Ein Bericht des Spiegels stellt zudem klar, dass Resilienzförderung im Alltag – etwa durch Hobbys und Gruppen außerhalb der Schule – einen nachweislich positiven Effekt auf das Selbstkonzept der Kinder hat (Quelle: Der Spiegel).