Der Podcast mit Alexander Kekulé entstand als sofortige Reaktion auf den Corona-Schock im Frühjahr 2020 und traf einen Nerv: Wissenschaft als Lebenshilfe, verständlich aufbereitet, fast schon ritualisiert. Über die Jahre avancierte er zu einer festen Größe im deutschen Medizinjournalismus. Während die Pandemie medial abebbte, erweiterte sich der Blick – neue gesundheitsrelevante Themen rückten in den Mittelpunkt, etwa die Auswirkungen Long Covid, Impfstrategien oder auch globale Gesundheitspolitik. Aber nicht nur in der Nische wurde der Podcast gehört – die Downloadzahlen sprechen von einer breiten Wirkung. Mit der angekündigten Neuausrichtung des MDR-Podcastportfolios spiegelt sich aber auch eine allgemeine Entwicklung in der Medienlandschaft: Podcasts werden zunehmend thematisch fokussiert und auf Audience-Strategien zugeschnitten. Laut aktuellen Presseberichten entsteht so Platz für neue Formate, speziell im Gemeinschaftsprojekt mit anderen ARD-Anstalten – was Kekulé in seiner Rolle als Experte langfristig vermutlich weiterhin relevant hält. Interessant: In dieser Woche diskutieren mehrere Medien auch die aktuelle Rolle von Podcasts in der Gesundheitsaufklärung und die generelle Inflation neuer Streaming-Formate (aktuell etwa bei digitaler Mediennutzung in Deutschland, siehe t3n und FAZ). Zeitgleich berichten mehrere Nachrichtenportale über die anhaltende Bedeutung von Expertenstimmen für gesellschaftliche Krisen – etwa im Kontext jüngster Virusvarianten und des Vertrauens in Gesundheitsbehörden.