Politbarometer: Merz auf Rekordtief – AfD weiter stärkste Kraft

Die politische Großwetterlage bleibt Ende November festgefahren: Forsa meldet für die Parteien kaum Bewegung, doch Friedrich Merz erlebt einen historischen Einbruch.

heute 12:43 Uhr | 16 mal gelesen

So, nochmal auf Anfang: Während sich in der aktuellen Forsa-Umfrage für RTL und ntv das parteipolitische Tableau fast nicht verändert, sorgt der Absturz von Friedrich Merz für Schlagzeilen. Die AfD hält mit 26 Prozent ihren knappen Spitzenplatz, während die Union mit 25 Prozent dicht dahinterbleibt. SPD (14 Prozent), Grüne (12 Prozent) und die Linke (11 Prozent) treten auf der Stelle; FDP und BSW kommen jeweils nur auf 3 Prozent. Eher am Rande, aber nicht unwichtig: Noch immer wollen 26 Prozent der Befragten gar nicht (oder wissen nicht, wen) wählen. Viel schmerzlicher für die CDU allerdings: Nur noch 22 Prozent der Menschen in Deutschland zeigen sich mit Kanzler Merz zufrieden, ein Wert, der das bisherige Negativrekord-Tief von Olaf Scholz sogar noch unterbietet. Auch unter Unionswählern bröckelt der Rückhalt spürbar (57 Prozent Zustimmung), während der Rest in der Arbeit des Kanzlers wenig bis gar nichts Gutes sieht. Gerade die trüben Wirtschaftserwartungen – fast zwei Drittel rechnen mit harten Zeiten – setzen dem ohnehin angeschlagenen Bild der Regierung noch eins drauf. Für die Umfrage hat Forsa insgesamt 2.501 Menschen befragt. Man weiß nicht so recht: Ist das nun noch eine klassische Stimmungskrise oder schon der Anfang von etwas Fundamentalem?

Die jüngste Forsa-Erhebung zementiert den Status quo am politischen Parkett: Die AfD bleibt weiterhin stärkste Partei, vor einer Union, die sich trotz kleiner Schwankungen behauptet – doch das eigentliche Drama spielt sich an der Spitze ab. Friedrich Merz erreicht mit 22 Prozent Zufriedenheit einen neuen Negativrekord als Kanzler, was sowohl in der breiten Bevölkerung als auch in den Reihen seiner eigenen Partei für Unmut sorgt. Bemerkenswert ist dabei vor allem das anhaltende Misstrauen gegenüber einer wirtschaftlichen Erholung, das offenbar auf das Bild eines schwachen Kanzlers einzahlt und möglicherweise die politische Landschaft auch in den kommenden Monaten prägen wird. Ergänzende Details aus aktuellen Berichten zeigen: Die politische Debatte um Migration und Asyl treibt die Positionierung der AfD weiter nach oben (Quelle: Tagesspiegel). Zudem berichten mehrere Medien, dass innerhalb der Koalition Unsicherheiten wegen uneinheitlicher Kommunikation bestehen, was die Zustimmung weiter belastet (Quelle: ZEIT Online). Ein dritter Trend: Angesichts außenpolitischer Krisen wächst der Ruf nach einer klareren Linie in der Sicherheitspolitik, besonders bei der Union, zugleich erhöht sich der Druck auf Merz, sich zu profilieren (Quelle: Der Spiegel).

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