Selenskyj zu Besuch in Berlin – Neue Hoffnung auf Frieden?

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Berlin gereist – Begegnungen mit hochrangigen Vertretern versprechen frische Impulse für diplomatische Initiativen.

14.12.25 12:58 Uhr | 26 mal gelesen

Man sagt ja, Berlin schlafe nie – und in diesen Stunden scheint das ganz besonders zu gelten. Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, ist in der deutschen Hauptstadt angekommen, während draußen noch die letzten Maiglöckchen schwanken. Im Detail: Am Sonntag und Montag sitzen dort politische Schwergewichte beisammen, um die Optionen für einen potenziellen Waffenstillstand im russisch-ukrainischen Krieg durchzuspielen. Bemerkenswert: Mit am Tisch sind nicht nur Abgesandte aus Deutschland und der EU, sondern auch US-Vertreter wie Steve Witkoff und Jared Kushner – Donald Trumps Schwiegersohn übrigens, was dem Kind eine gewisse Schärfe verleiht. Montag bringt das direkte Treffen von Kanzler Merz (CDU) mit Selenskyj. Darüber hinaus läuft in Berlin das 8. Deutsch-Ukrainische Wirtschaftsforum, bei dem es mal nicht nur um Panzer, sondern um Perspektiven für Wirtschaft und Wiederaufbau geht. Am Abend eskaliert der politische Betrieb noch einmal, denn dann grenzen sich noch zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs an, gemeinsam mit Spitzen aus EU und Nato. Selenskyj ließ im Vorfeld durchblicken, er wolle in Berlin die Basis für einen politischen Kompromiss zur Beendigung des Krieges mit Russland schmieden. Dabei schwebt ihm offenbar vor, dass Europa und die USA für Sicherheit garantieren könnten – anstelle eines schnellen Nato-Beitritts.

Selenskyjs Besuch in Berlin fällt in eine Phase zunehmender Ungewissheit, was die Entwicklung an der ukrainischen Front angeht. Ungewöhnlich offen zeigt er sich für Kompromisse, etwa in Form von Sicherheitsgarantien aus dem Westen anstelle eines direkten Nato-Beitritts. Die Dynamik der Gespräche wird sowohl von den wirtschaftlichen Perspektiven als auch von neuer US-Beteiligung und wachsendem europäischem Druck geprägt. Die Veranstaltung bietet auch Gelegenheit, drängende wirtschaftliche Fragen für die Ukraine zu diskutieren – vor allem mit Blick auf nötige Investitionen und mittelfristige Stabilisierung. Aktuell fordern viele westliche Entscheidungsträger von Russland zumindest Bereitschaft zu einer Feuerpause, doch Moskau hält sich weiterhin bedeckt. In den deutschen Medien wird der Besuch unterschiedlich bewertet – von vorsichtiger Hoffnung bis hin zu Skepsis, ob substanzielle Fortschritte erreicht werden können.

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