Überraschender Anblick an der Zapfsäule: Besonders der Preis für Diesel hat in kurzer Zeit spürbar angezogen. Nach den frischen Zahlen des ADAC – die übrigens auf Daten von mehr als 14.000 Tankstellen in Deutschland beruhen – kostet Super E10 im Landesdurchschnitt nun 1,689 Euro pro Liter, das sind rund 1,2 Cent mehr als letzte Woche. Diesel hat mit 2,7 Cent Aufschlag sogar noch einen Zahn zugelegt und liegt aktuell bei etwa 1,640 Euro je Liter. Umgerechnet macht das allein beim Diesel in den letzten drei Wochen einen Anstieg um satte 7,5 Cent, während Super E10 vergleichsweise „nur“ etwas über drei Cent teurer wurde.
Ausgerechnet die üblichen Verdächtigen – wie Rohölpreis oder Wechselkurs – liefern dieses Mal laut ADAC keinen richtigen Ansatzpunkt für den Anstieg. Zwar ist der Preis für Brent-Öl leicht geklettert (auf 65 US-Dollar pro Barrel), allerdings steht der Euro zum Dollar günstiger da, was den Import von Rohöl verbilligt. Vergleicht man mit Ende Juli: Damals war das Benzin etwas günstiger, trotz schlechterem Kurs und höherem Ölpreis.
Woran liegt’s dann? Der ADAC vermutet: Es ist wohl vor allem die kühle Witterung und der Start der Heizsaison – mehr Menschen kaufen Heizöl, der dem Diesel erstaunlich ähnlich ist. Wenn das Heizöl teurer wird, zieht der Diesel eben nach.
Kleiner Spartipp zum Schluss: Abends Tanken kann bares Geld sparen, da die Preise am Tagesende bis zu 13 Cent niedriger sind als am frühen Morgen. Wer einen Benziner fährt, kann zusätzlich den günstigeren Super E10 statt E5 wählen – das bringt nochmal rund sechs Cent pro Liter. Unsicher? Ein schneller Blick ins Handbuch oder beim Hersteller nachfragen kann helfen.
Die Kraftstoffpreise, insbesondere für Diesel, sind in Deutschland binnen kurzer Zeit deutlich gestiegen, obwohl traditionelle Preisfaktoren – wie der Rohölpreis oder Wechselkurse zwischen Euro und Dollar – dies nicht vollständig erklären. Laut ADAC ist die erhöhte Nachfrage nach Heizöl im Zuge der beginnenden Heizperiode ein wichtiger Preistreiber, da Diesel und Heizöl sich technisch sehr ähnlich sind. Der Verband empfiehlt, verstärkt abends statt morgens zu tanken sowie bei Benzinern auf Super E10 umzusteigen, um Kosten zu sparen.
Neue Entwicklungen laut aktuellen Recherchen: Der Dieselpreis legt weiter zu, weil sich die Situation im Nahen Osten und im globalen Seeverkehr zuspitzt, was Öl- und Transportkosten beeinflusst. Mehrere Experten (z.B. von der FAZ und dem Spiegel) beobachten, dass Energieunternehmen die Preise offenbar flexibler und kurzfristiger an die Nachfrage anpassen – ein Phänomen, das seit dem Ukraine-Krieg verstärkt auffällt. Zudem verweisen taz und Süddeutsche darauf, dass politische Unsicherheiten und Spekulationen auf den Termingeschäften ebenfalls für Preissprünge verantwortlich sein können, unabhängig von der tatsächlichen Versorgungslage.