Schon zu Beginn war zu spüren, dass für Wolfsburg ein unangenehmer Nachmittag anbrach: Stuttgart drückte sofort aufs Tempo, erzwang Fehler und zog das Spiel auf seine Seite. Schon nach wenigen Minuten brannte es im Wolfsburger Strafraum und Torhüter Kamil Grabara war mehrfach gefordert, um einen frühen Rückstand zu verhindern. Insbesondere Tiago Tomás und Chabot prüften die Defensive mehrmals – offensiv blieb Wolfsburg wie festgefroren.
Das Heimteam wirkte ideenlos und fand kein Mittel gegen das hohe Pressing der Schwaben. Auch der Debütant Christian Eriksen konnte keine entscheidenden Impulse setzen; stattdessen schlichen sich mehrfach einfache Ballverluste ein. Das Publikum quittierte die kraftlosen Bemühungen des VfL mit ersten unüberhörbaren Missfallensäußerungen.
In der 35. Minute war es dann so weit: Nach einer schnellen Eckballvariante flankte Stiller präzise vor das Tor, wo Tomás ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein zum Kopfball kam und das 0:1 erzielte – ohne Jubel, dafür mit Respekt. Bis zur Pause blieb Stuttgart klar überlegen, der VfL hätte sich kaum über einen höheren Rückstand beschweren können.
Auch nach dem Seitenwechsel rieb sich Wolfsburg an der souveränen Defensive des VfB auf. Mit zunehmender Spielzeit schwand die Geduld im Stadion endgültig. Nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte schaltete Stuttgart in der 55. Minute blitzschnell um, Tomás legte clever zurück und Mittelstädt nutzte einen Abpraller zum 0:2.
Spätestens jetzt hatte der VfL den Zugang zum Spiel endgültig verloren, während die Gäste unaufgeregt ihre Linie durchzogen und ihr Selbstvertrauen zelebrierten. Die wenigen Entlastungsversuche der Gastgeber blieben harmlos – ein sinnbildlicher Abschluss flog in der 73. Minute weit über das Tor. In der 80. Minute setzte Stiller selbst den Schlusspunkt zum verdienten 0:3. Stuttgart bleibt damit auf Kurs Richtung Spitzenplätze, während in Wolfsburg vor allem Ratlosigkeit und Enttäuschung herrschen.
In weiteren Begegnungen fielen folgende Ergebnisse: Mainz unterlag Leverkusen 3:4, Leipzig bezwang Hamburg 2:1, Heidenheim trennte sich 2:2 von Bremen und Köln sowie Augsburg kamen nicht über ein 1:1 hinaus.
Ein gebrauchter Nachmittag für den VfL Wolfsburg: Am siebten Spieltag der Bundesliga brillierte der VfB Stuttgart mit einer abgeklärten Vorstellung und siegte verdient mit 3:0 – Tiago Tomás, Mittelstädt und Stiller waren die Torschützen. Wolfsburg zeigte sich über weite Strecken erschreckend ideenlos, während Stuttgart Tempo, Präzision und Effizienz kombinierte. Aktuelle Entwicklungen deuten zudem darauf hin, dass beim VfL zunehmend Unruhe herrscht: Nach der dritten bitteren Niederlage in Folge häufen sich Fragen nach den Ambitionen und der Ausrichtung innerhalb des Kaders, während Stuttgart zum ernstzunehmenden Anwärter auf die Champions-League-Plätze avanciert. Nicht zu vernachlässigen ist der Blick auf den Bundesliga-Generaltrend: Immer häufiger entscheiden klares Pressing und Kaltschnäuzigkeit – beides Tugenden, die Stuttgart an diesem Tag eindrucksvoll zeigte.