Eigentlich ist es wie immer im Winter: Das Licht ist rar, aber wer etwas aufmerksam durch die Räume streift, entdeckt schnell, dass es auf den Standort ankommt. Manche Pflanzen – zum Beispiel der stachelige Christusdorn – sonnen sich geradezu gerne direkt auf der Fensterbank Richtung Süden. Die prächtige Amaryllis hingegen ist zwar ein Sonnenliebhaber, verschmäht aber die gnadenlose Mittagshitze und fühlt sich im Osten oder Westen pudelwohl. Der Klassiker für lichtarme Nordzimmer ist die Clivie, die spät im Winter mit ihren orangeroten Blüten überrascht.
Wird das Tageslicht einfach zu wenig, empfiehlt der Industrieverband Agrar (IVA) Pflanzenlampen. Die Dinger wirken ein bisschen wie ein Solarium fürs Grünzeug: Sie schenken den Pflanzen wichtige Anteile des Lichtspektrums – blau fürs sattes Blattgrün, rot für fette Blütenpracht. Täglich zehn bis vierzehn Lichtstunden sind optimal, aber bitte nachts abschalten, sonst werden die grünen Mitbewohner übermüdet.
Temperatur und Luftfeuchtigkeit spielen auch mit: Während Amaryllis, Flammendes Käthchen oder die Dendrobium-Orchidee am besten bei Zimmertemperatur blühen, brauchen Azaleen und Alpenveilchen lieber ein kühleres Plätzchen. Im Bad – wo’s auch außerhalb der Badewanne feucht ist – tummeln sich Bromelien und winterblühender Jasmin, der mit seinem Duft sogar den winterlichen Mief vertreibt.
Heizungswärme trocknet die Luft, die meisten Blühpflanzen mögen das aber nicht sonderlich. Eine kleine Wasserschale oder ein sanfter Sprühstoß kalkarmen Wassers hilft – aber immer darauf achten, dass die Erde zwischen dem Gießen gut abtrocknet. Stehendes Wasser im Topf mag niemand, Staunässe führt im Winter besonders rasant zum Wurzel-GAU.
Auch das Düngen: Immer mit angezogener Handbremse. Winterblüher brauchen zwar Futter, aber weniger davon. Zugluft ist Feind Nummer eins! Wer Pflanzen direkt am Fenster stehen hat, sollte sie bei offenem Fenster möglichst in Sicherheit bringen – sonst fallen Blüten und Blätter schneller als die Temperaturen.
Im Sommer freuen sich viele Winterblüher übrigens über einen Kurzurlaub draußen im Halbschatten. Nach den Eisheiligen raus, im Spätsommer wieder rein – so lässt sich die nächste Blütenpracht im Winter fast garantieren.
Blühende Zimmerpflanzen bringen während der lichtarmen Wintermonate buchstäblich Leben in die Bude. Besonders wichtig sind geeignete Standorte und das richtige Maß an Licht, Temperatur und Feuchtigkeit – Pflanzenlampen können dort helfen, wo Tageslicht fehlt. Klassische Winterblüher wie Amaryllis, Alpenveilchen und Bromelien sind pflegeleichte Licht- und Farbtupfer für fast jeden Raum, solange Staunässe und Zugluft vermieden werden.
Neue Recherchen zeigen, dass sich aktuell viele Menschen gezielt mit grünen Alternativen gegen den Winterblues beschäftigen und der Trend zu unkomplizierten Pflanzen wie dem Drachenbaum oder robusten Sukkulenten zunimmt. Experten weisen zudem darauf hin, dass die Luftqualität in Innenräumen durch Pflanzen gerade während der Heizperiode spürbar verbessert werden kann. Auch wird aktuell häufiger zu minimalistischerem Düngen geraten, damit die Pflanzen nicht durch Nährstoffüberfluss geschwächt werden – ein Thema, das in verschiedenen Artikeln von großen deutschen Nachrichtenportalen wie Zeit, FAZ und Spiegel erneut betont wird.