Ein Abschied nach drei Jahrzehnten: Dr. Sebastian Schmitz geht bei der ABDA in den Ruhestand

Nach über dreißig Jahren an der Spitze geht Dr. Sebastian Schmitz, prägende Figur der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), zum Jahresende 2025 in den wohlverdienten Ruhestand. Seine Spuren reichen weiter als so mancher politische Zyklus.

heute 12:56 Uhr | 16 mal gelesen

Was ist schon Beständigkeit, wenn nicht 35 Jahre unter dem Dach derselben Organisation zu arbeiten? Dr. Sebastian Schmitz, ursprünglich Bankkaufmann, dann Jurist mit Stationen in Mainz und Dijon, fand 1990 seinen Platz bei der ABDA – damals in Frankfurt – und blieb, auch als die Zentrale sich nach Eschborn und später Berlin verlagerte. Seine Laufbahn liest sich fast mosaikartig: Referent, Rechtsexperte, später Dreh- und Angelpunkt im Deutschen Apothekerhaus. Seit 2011 hielt er die Zügel als Hauptgeschäftsführer gleich dreier Institutionen fest und zählte zu den leisen Strategen, die Politik selbst im Dickicht wachsender Gesundheitsbürokratie mitgestalten. "Ich gehe mit gemischten Gefühlen", räumt Schmitz ein – sein Statement klingt ehrlich, irgendwo zwischen Wehmut und Erleichterung. Jene Mischung, die viele kennen, wenn Altes geht und Neues noch nicht recht greifbar wird. Die Herausforderungen im Gesundheitssystem beschreibt er als Spannungsfeld, das gewachsen ist – zwischen demografischem Wandel, medizinischem Fortschritt und Geldsorgen. Sein Abschied ist ein Echo vergangener Auseinandersetzungen, aber auch das Versprechen, dem Geschehen – jetzt mit mehr Distanz – weiter zu folgen. Ab 2025 übernimmt Franziska Erdle, ebenfalls Juristin. ABDA-Präsident Thomas Preis betont, wie sehr Schmitz über Jahrzehnte hinweg Kontinuität, Verlässlichkeit, auch eine Portion Hartnäckigkeit eingebracht hat – und dabei elf verschiedene Gesundheitsminister, mindestens so viele politische Umbrüche und unzählige Debatten begleitet hat. Im Grunde war Schmitz für viele im Deutschen Apothekerhaus ein Fels, vielleicht sogar ein bisschen Inventar, das sich allerdings nicht so leicht ersetzen lässt. Der Dank der Apothekerschaft für seinen Einsatz klingt persönlich: Man spürt den Respekt und eine Prise Nostalgie. Wer Kontakt zur ABDA sucht, findet weitere Infos auf der Website, oder greift direkt zum Telefon – die Namen der Pressesprecher bleiben, zumindest vorerst, gleich.

Dr. Sebastian Schmitz hat Jahrzehnte seines Berufslebens der ABDA gewidmet und war maßgeblich an der Positionierung der Apothekerverbände im deutschen Gesundheitssystem beteiligt. In den letzten Jahren war die Branche mit verstärktem Apothekensterben, neuen gesetzlichen Vorgaben, Lieferengpässen und der Digitalisierung konfrontiert – Herausforderungen, an deren Front Schmitz stets präsent war. Aktuelle Stimmen aus der Apothekerschaft fordern von der Politik weiterhin bessere Rahmenbedingungen, insbesondere angesichts wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten, der Nachwuchsproblematik und anhaltender Versorgungsengpässe. Auch die Digitalisierung und die anstehenden gesetzlichen Veränderungen – wie das im Juni diskutierte neue Apothekenreformgesetz – bestimmen derzeit die Debatte und betreffen das Erbe, das Schmitz hinterlässt. Nach seinem Abschied übernimmt Franziska Erdle, eine weitere erfahrene Juristin mit Verbandskarriere, ein anspruchsvolles Erbe und steht vor der Aufgabe, Kontinuität zu bewahren und gleichzeitig neue Akzente für die Zukunft der Apothekenlandschaft zu setzen.

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