Manchmal genügt ein Blick, um zu merken: Hier passiert etwas Unerwartetes. Zwischen den kopfsteingepflasterten Gassen von Olmütz ragen plötzlich Glas und Aluminium auf – und trotzdem fühlt sich der Ort stimmig an. 2023 entstand durch das Architekturbüro Atelier-r, s.r.o ein innovativer Baukörper, der Historie und moderne Architektur miteinander verzahnt. Architekt Miroslav Pospíšil sprach vom Spagat zwischen gestern und heute – eine Kirche im Originalzustand, flankiert von einer neuen, aber ruhigen architektonischen Linie.
Die Herausforderungen waren enorm. Die geschützte Kirche durfte ihre äußere Erscheinung nicht verändern, was Detailarbeit und Fingerspitzengefühl erforderte. Wo einst klare Abgrenzung herrschte, erzeugen heute dunkle Glasflächen und matte Aluminiumverbundplatten ein Spiel aus Licht und Schatten – ein architektonischer Dialog mit der Zeit. Der hintere Gartenteil versteckt sich nicht, sondern lädt mit Terrasse und Café zwischen Backstein- und Bibliotheksmauern zum Verweilen ein, als hätten Erinnerungen plötzlich Platz genommen.
Beim Betreten überrascht die große, lichtdurchflutete Halle mit einem Deckengewölbe, das an historische Kreuzrippen erinnert – nur umgedreht, kantiger, fast ein bisschen aufsässiger. Sichtbeton und Stahlregale dominieren, aber durch die Glasflächen gleitet Sonnenlicht sanft auf den rot getönten Betonboden. Raffiniert: Die Innenraumgestaltung spinnt Farb- und Materialfäden zwischen Gegenwart und Kirchenvergangenheit. Die verwinkelten Grundrisse orientieren sich exakt an der polygonalen Basis der Kirche – und das nach innen geneigte Dach zitiert deren alte Schräge, ohne sich aufzudrängen.
Spannend sind die technischen Lösungen: Schwarzgraue PREFABOND-Platten kleiden nicht nur die Fassade, sondern – eine echte Sonderlösung – auch das Dach, unterlegt mit einer exakten Folienabdichtung für perfekten Witterungsschutz. Über 750 Quadratmeter wurden in akribischer Handarbeit eingebaut, zum Teil gebogen und verklebt – Stahlkonstruktion und Aluminiumhaut mussten auf engstem Raum so harmonieren wie die besten Jazzmusiker.
Für Bauleiter Petr Duda ist klar: Solche gelungene Verbindung funktioniert nur, wenn Vertrauen, Handwerk und Innovationswille zusammenspielen. Die Rote Kirche, jetzt wieder liebevoll instand gesetzt, dient mit ihrem imposanten, renovierten Gewölbe und Platz für 250 Menschen als Veranstaltungssaal für die ganze Region.
Die verwendeten Aluminiumverbundplatten stammen aus dem Hause PREFA, das sich seit Jahrzehnten nachhaltigen Produktionspraktiken verschrieben hat. Die Platten bestehen zu bis zu 87 Prozent aus recyceltem Aluminium, die Werke setzen fast vollständig auf erneuerbare Energien. So stehen bei PREFA nicht nur Fassaden für Generationen im Fokus, sondern auch ein ziemlich ernst gemeinter Umweltschutz.
Am Ende bleibt ein Bau, der weder altbacken noch glattgebügelt daherkommt. Sondern eine architektonische Antwort auf die Frage, wie Vergangenheit und Zukunft manchmal Hand in Hand gehen können – vielleicht nicht immer perfekt, aber mit Charakter.
Dieser Artikel beschreibt den Neubau, der in Olmütz, Tschechien, die denkmalgeschützte Rote Kirche und die Forschungsbibliothek miteinander verbindet. Entworfen vom Architekturbüro Atelier-r, s.r.o., steht das Projekt exemplarisch für den respektvollen Umgang mit historischer Bausubstanz bei gleichzeitiger Einführung moderner Gestaltungsansätze – außen wie innen referenziert der Neubau bewusst Motive und Materialien der Umgebung, ohne sich aufzudrängen. Die Konstruktion setzt auf millimetergenaue Verarbeitung von PREFABOND-Aluminiumverbundplatten, deren nachhaltige Erzeugung und Recyclingfähigkeit ein Umweltschutzsignal setzen. Die Kirche selbst bleibt museal und lebendig zugleich, wurde aufwendig restauriert und kann heute für vielseitige Veranstaltungen genutzt werden.
Ergänzende Details aus aktuellen Recherchen: Aluminiumverbundplatten werden international zunehmend zur (nachhaltigen) Revitalisierung historischer Gebäude eingesetzt, um eine klare architektonische Brücke zwischen Epochen zu schlagen. In Osteuropa gibt es aktuell viele Förderprogramme und Wettbewerbe, die gezielt innovative Verbindungen aus Alt und Neu pushen – auch Olmütz profitiert davon: Die Stadt erlebt eine kleine Renaissance in der Auseinandersetzung mit städtebaulicher Identität und der Suche nach Anpassung an den Klimawandel. Technisch gesehen gelten Aluminiumverbundsysteme wegen ihres geringen Gewichts, ihrer Witterungsbeständigkeit und Recyclingfähigkeit als zukunftsweisend, wie mehrere Fachtagungen und Baustellenberichte aus 2024 zeigen.