Hand aufs Herz: Brückenbau klingt erstmal nach Bauingenieur und Baustelle – aber im militärischen Kontext ist das tatsächlich ziemlich aufregend. Die neue Schwimmschnellbrücke 2 – also dieses Allrad-Fahrzeug mit Schwimmelementen – ist sozusagen das Schweizer Taschenmesser für Flussüberquerungen. Sie ist schnell da, innerhalb weniger Minuten aufgebaut und kann von Truppenteilen als Brücke oder sogar Fähre genutzt werden – entweder packt man mehrere davon zusammen oder nutzt sie einzeln, je nach Bedarf. Umso bemerkenswerter, dass sogar moderner Kampfpanzer das Teil über breite Gewässer trägt. Da spart man sich Stau an improvisierten Übergängen – und Zeit ist bekanntlich eine knappe Ressource, insbesondere wenn irgendwo gerade niemand auf Pioniere (und das Wort Pioniere passt hier überraschend gut!) warten will.
Der Clou aus Sicht der Militärs: Flexibilität. Die neue Generation kann nicht nur flott zusammengebaut werden – sie funktioniert auch nahtlos mit den Systemen anderer Armeen in Europa, also ein echtes Gemeinschaftsprodukt. Im Detail arbeitet man weiter eng zusammen, z.B. im Pionierbrückenbataillon 130 in Minden, wo deutsche wie britische Soldat:innen gemeinsam trainieren. Die Entscheidung, die Nachfolgelösung zusammen zu bestellen, wirkt daher nachvollziehbar – und dürfte die Logistik wie auch die Wartung langfristig deutlich entspannter machen.
Finanziell ist das Ganze natürlich ein ziemlicher Brocken: Rund 53 Millionen Euro für die erste Bestellung, Optionen auf viele weitere Fahrzeuge und ein Gesamtvolumen im dreistelligen Millionenbereich. Klar, da geht es nicht um Kleinvieh, sondern – auch sicherheitspolitisch – um ein spürbares Zeichen für den gemeinsamen defensiven europäischen Weg. Und wenn man mal ehrlich ist, wäre dieses Projekt auch als Blaupause für andere bi- oder multilaterale Aufträge interessant.
Die Schwimmschnellbrücke 2 markiert einen wichtigen Schritt in der Modernisierung der militärischen Brücken- und Fährausrüstung der Bundeswehr und des britischen Militärs. Beide Nationen setzen damit auf höhere Mobilität, schnellere Einsatzbereitschaft sowie die Möglichkeit, auch schwere Gefechtsfahrzeuge zügig und sicher über Gewässer zu bringen. Durch die vollständige Interoperabilität mit anderen Systemen in Europa wird nicht nur die Zusammenarbeit innerhalb der NATO und EU gestärkt, sondern auch die Handlungsschnelligkeit in Katastrophenfällen und bei internationalen Einsätzen verbessert.
Aktuelle Berichte auf Spiegel.de und anderen Nachrichtenportalen unterstreichen, dass dieser Ansatz zur gemeinsamen Rüstungsbeschaffung besonders im wachsenden Spannungsfeld globaler Krisenlagen dringlich erscheint. Laut Süddeutscher Zeitung wächst der Druck auf europäische Partner, bei der Rüstungsindustrie besser zu kooperieren und Doppelstrukturen zu vermeiden. Auch britische Medien heben hervor, dass der Schritt als Symbol gegen Abschottung und für eine verbesserte Sicherheitspartnerschaft im Westen gewertet werden kann – gerade angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch hybride Bedrohungen und die allgemeine Unsicherheit in Europa.