Fraktionsvize Andreas Audretsch sparte nicht mit Kritik: "Die Linke wollte die Revolution – und wird jetzt zur Steigbügelhalterin von Friedrich Merz", so äußerte er sich gegenüber der Süddeutschen Zeitung. "Kein eigener Gestaltungswille, keine wirkliche Mitsprache." Die temporäre Sicherung des Rentenniveaus greife für die jüngeren Generationen viel zu kurz, meinten die Grünen. Sie fordern stattdessen, dass das Rentenniveau langfristig gesichert wird – 'dauerhaft und verlässlich'. Britta Haßelmann, Fraktionschefin der Grünen, betonte, dass ihre Partei bei der Abstimmung nicht wankt: "Wir stimmen gegen den Entwurf von Union und SPD – daran führt kein Weg vorbei. Wer Grüne Stimmen will, muss uns ernsthaft einbeziehen." Dass die Linke die Regierung mit ihrer Enthaltung absichern will, sorgt für zusätzlichen Zoff. Haßelmann sieht darin einen Offenbarungseid der Koalition, Schwerdtner kontert: "Die Grünen haben sich lange an die Regierung angeschmiegt und spielen jetzt plötzlich Opposition, sobald es unbequem wird." Die Linke selbst ringt mit sich – Zustimmung zum Paket hält Schwerdtner wegen vieler Schwächen für falsch; strikte Ablehnung allerdings auch, weil wichtige Elemente wie die Mütterrente und das Rentenniveau auf dem Spiel stehen.
Der Rentenkonflikt zwischen Grünen und Linken spitzt sich zu: Die Grünen werfen der Linken vor, durch eine geplante Enthaltung im Bundestag das umstrittene Rentenpaket der Regierung passieren zu lassen, ohne eigene Akzente zu setzen. Die Grünen hingegen fordern eine wirkliche und nachhaltige Sicherung des Rentenniveaus, während die Linke zwischen einer Zustimmung wegen sozialpolitischer Einzelpunkte (etwa der Mütterrente) und Kritik an vielen Schwächen abwägt. Beide Parteien bemühen sich, ihr eigenes Profil gegenüber jungen Wählerinnen und Wählern zu schärfen, deren Belange im Rentensystem zu kurz kommen.
Neue Entwicklungen: Nach aktuellen Berichten bei ZEIT ONLINE und der TAZ wird in der politischen Debatte besonders kritisiert, dass kurzfristige Lösungen der Rentenfinanzierung langfristige Probleme nicht adressieren. Fachleute warnen vor einer künftigen Rentenlücke, falls es keine grundlegende Reform gibt. In den letzten 48 Stunden wurde außerdem über wachsende Unsicherheit und Frust unter jüngeren Arbeitnehmern und die wachsende Spaltung zwischen den Parteien im Bundestag berichtet. (Quellen: ZEIT ONLINE, TAZ, FAZ)