Wenn das Rentenpaket nicht durchkommt, könnte das dem ganzen Land Schwierigkeiten bereiten, meint Klaus Holetschek, Chef der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag, gegenüber dem Tagesspiegel. Ein Platzen des Deals spiele letztlich nur denjenigen in die Hände, ‚die keiner an den Schalthebeln des Staates sehen will‘ – die demokratischen Volksparteien, so Holetschek, müssten jetzt Haltung zeigen. CDU, CSU und SPD hätten sich vorgenommen, beim Thema Rente endlich Ergebnisse vorzulegen und so das politische Vertrauen zu stärken. Das Zögern und die öffentliche Reiberei setzten jedoch auch Kräfte frei, die das System lieber von außen torpedieren. Vor allem an die sogenannte Junge Gruppe in der Unionsfraktion richtet der CSU-Politiker einen fast schon dringlichen Appell: Er rechne fest mit dem Ja der Nachwuchsabgeordneten, betont aber auch, ihre Kritik habe „wichtige Stellschrauben“ benannt. Das frühe Einmischen der U35-Abgeordneten zeuge davon, wie notwendig und überfällig Reformen eigentlich sind – das Lob dafür spricht Holetschek ihnen offen aus. Trotzdem, so sein Fazit, müsse man jetzt geschlossen auftreten und weitere Spaltungen vermeiden. Immerhin sei eine Einigung gelungen, die Rentenreform-Kommission zügiger tagen und dabei ‚wirklich alles‘ auf den Tisch kommen zu lassen – sogar eine mögliche Verlängerung der Lebensarbeitszeit gehöre nun nicht mehr zu den Tabuthemen.
Klaus Holetschek sieht im möglichen Scheitern des Rentenpakets gravierende Folgen für Deutschlands politische Stabilität – es würde populistischen Kräften Auftrieb verschaffen und das Vertrauen in die Volksparteien schwächen. Während er die Kritik der Jungen in der CDU/CSU als berechtigt anerkennt, mahnt er, jetzt Einigkeit zu zeigen und verweist auf den Erfolg, dass alle Reformtische geöffnet werden, sogar die bislang heiklen Themen wie das Renteneintrittsalter. Zuletzt haben laut aktuellen Medienberichten auch andere Politiker parteiübergreifend auf die Notwendigkeit schnittiger Rentenreformen hingewiesen, da Deutschland angesichts der demographischen Entwicklung und finanzieller Herausforderungen vor enormen Umbrüchen steht. Mehrere neue Analysen (beispielsweise FAZ und SZ) zeigen, dass insbesondere jüngere Menschen und zukünftige Rentenzahler von nachhaltigen Lösungen profitieren müssen, auch wenn das mit unbequemen politischen Entscheidungen verbunden ist.