SAP stellt Vertrieb von Business ByDesign für Mittelstand ein

Der Software-Riese SAP verabschiedet sich von seiner Mittelstandssoftware Business ByDesign – ab April 2026 ist für Neukunden Schluss.

heute 06:41 Uhr | 16 mal gelesen

Laut einem Bericht des "Handelsblatts" wird SAP die Lösung Business ByDesign ab dem 20. April 2026 nicht mehr an neue Kunden verkaufen. Diese Info soll durchgestochen worden sein – in einer Mail an Partner und Bestandskunden, aus der die Zeitung zitiert. Für die Unternehmen, die auf ByDesign setzen, bleibt erstmal alles wie gehabt: Sie können weiterhin mit Sicherheits-Updates und Anpassungen an neue Gesetze rechnen – Kündigungen bestehender Verträge sind offenbar nicht geplant, wie Uma Rami, die die Mittelstandsprodukte bei SAP verantwortet, sagt. Interessant: Noch 2022 liefen etwa 2.700 Firmen mit dieser Software, wie viele es aktuell sind, hält SAP hinterm Berg. Die Ziele zum Start vor gut eineinhalb Jahrzehnten waren – gelinde gesagt – hochgesteckt. Henning Kagermann und sein damaliges Team hatten Zehntausende Mittelständler im Visier. Doch wie so oft bei großen IT-Projekten gingen Theorie und Praxis getrennte Wege: Technikprobleme beim Start bremsten das Vorhaben, und so schwanden mit der Zeit auch die Ambitionen. Heute trumpft SAP vor allem mit Cloud-ERP und ganz neuen Plänen.

SAP beendet im April 2026 den Vertrieb seiner Mittelstandssoftware Business ByDesign für Neukunden und richtet sich damit strategisch neu auf Cloud-basierte Lösungen aus. Bestandskunden können die Software weiter nutzen und werden weiterhin mit wichtigen Updates bedacht – ein Konsistenzversprechen, das gerade im Mittelstand nicht unwichtig ist. Das Produkt war bei der Einführung 2007 mit hochfliegenden Zielen gestartet, konnte die Erwartungen aber wegen technischer Probleme nie vollständig erfüllen und bleibt im Nachhinein ein Beispiel für die Herausforderungen großer Technologietransformationen im Mittelstand. Aktuelle Entwicklungen rund um SAP und Businesssoftware zeigen, dass der Trend klar Richtung Cloud-ERP und modulare Systeme wie S/4HANA geht. So berichtet etwa die Süddeutsche Zeitung, dass SAP verstärkt auf Künstliche Intelligenz und automatisierte Prozesse setzt, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Mittelstand sieht sich laut t3n.de zunehmend gezwungen, bei der Digitalisierung zu investieren, auch um Herausforderungen wie den Fachkräftemangel zu begegnen. Die Zeit analysiert, dass klassische On-Premise-Lösungen im Markt an Bedeutung verlieren und ein Umdenken in der Unternehmens-IT erforderlich sei.

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