Schulflure, in denen es durchs Dach tropft und die Heizung stottert, gehören in vielen Ecken Deutschlands längst zum traurigen Alltag. Aktuelle Berichte schätzen den nötigen Investitionsbedarf, um die Bausubstanz unserer Schulen fit zu machen, auf satte 55 Milliarden Euro. Wer einmal den Putz von der Decke regnen sah, weiß, das ist keine Übertreibung. Und es wird noch enger: Die Schülerzahlen steigen in den kommenden Jahren deutlich, besonders da ab 2026 ein flächendeckendes Ganztagsangebot an Grundschulen Pflicht wird. Städte wie Köln sind im Dauerkrisenmodus – und suchen nach Modellen, die nicht im Einzelprojekt ersticken, sondern Synergie und Tempo bringen. Hier versucht man das Problem mit Multiprojektmanagement und strategischem Gebäudemanagement zu knacken. Fachleute wie Thomas Köhler von der Beratung Drees & Sommer unterstützen Gemeinden dabei, alte Denkweisen über Bord zu werfen und stattdessen mit System und Digitaltools – etwa Building Information Modeling (BIM) – gleich mehrere Projekte parallel zu stemmen. Besonders gravierend ist der Zustand der sogenannten Babyboomer-Schulen: Schulen, die zwischen den 50ern und 70ern immer im Schnellverfahren hochgezogen wurden, sind heute oft ein Fall für die Komplettsanierung und kaum rollstuhlgerecht. Häufig reichen Einzelmaßnahmen nicht: Renovieren bedeutet hier, bis in die Tiefe zu gehen – Asbest entfernen, Wände neu denken, Grundrisse flexibler gestalten. Das kostet – und zwingt zu neuen Finanzquellen. Angestoßen durch ein extra geschaffenes Sondervermögen des Bundes, entstehen nun bundesweit Pilotprojekte, wobei Bayern mit dem Gebäudetyp E vorangeht. Das Konzept baut auf modulare, flexible und standardisierte Schulgebäude – schnörkellos, aber modern, so die Theorie. Genau das, was oft fehlt: Planerische Freiräume, möglichst wenige bürokratische Fesseln. Was bei der Sanierung von Schulen heute auf dem Spiel steht, hat dabei wenig mit Nostalgie zu tun – sondern viel mit Chancengleichheit, Gesundheit und (mal ehrlich) Wettbewerbsfähigkeit. Damit es nicht bei Lippenbekenntnissen bleibt, braucht es aber nicht nur politischen Willen, sondern auch Mut für neue Wege: öffentliche Mittel kombiniert mit privatem Kapital, langfristige Mietmodelle, bessere Förderstrukturen. Denn: Unsere Schulgebäude sind auf Jahrzehnte gedacht, und „Pfusch am Bau“ können wir uns langfristig schlicht nicht leisten. 
Deutschlands Schulen leiden unter einem massiven Investitionsstau, der sich auf ca. 55 Milliarden Euro beläuft. Die steigenden Schülerzahlen und die Pflicht zum Ganztagsschulangebot ab 2026 verschärfen das Raumproblem. Während Pilotprojekte in Bayern mit dem Gebäudetyp E modulare und effizientere Bauweisen erproben, optimiert Köln großangelegte Sanierungen durch Multiprojektmanagement – gestützt von digitalen Planungswerkzeugen wie BIM und externen Fachberatern. Die größte Herausforderung bleibt aber: Sanierungen betreffen nicht nur Renovierungen, sondern häufig eine Kernsanierung und barrierefreie Umgestaltung ganzer Gebäudekomplexe. Neue Finanzierungsmodelle, vor allem solche, die privates mit öffentlichem Kapital kombinieren, gewinnen an Bedeutung. Im Netz ist das Thema in den letzten Tagen präsent. So berichtet die Süddeutsche aktuell über den sich weiter verschärfenden Sanierungsstau und die drohende Überlastung der Kommunen durch die Inflation der Baupreise. Die taz wirft einen kritischen Blick auf die ungleiche Verteilung von Fördergeldern und nennt Beispiele, wie Elterninitiativen und Schulen selbst zu Improvisationskünstlern werden. Zeit.de analysiert die Debatten um das neue Sondervermögen der Ampel und fragt, ob es wirklich der große Wurf ist oder am Ende wieder bei den Schulen gespart wird.