Im Alter von 84 Jahren ist Dick Cheney gestorben – das teilte seine Familie am Dienstag mit. Wer an die US-Politik der frühen 2000er denkt, kommt an Cheney kaum vorbei: Von 2001 bis 2009 diente er als Vizepräsident unter George W. Bush, nachdem er zuvor von 1989 bis 1993 bereits das Amt des Verteidigungsministers unter George Bush senior innehatte. Kaum eine Figur verkörpert die aggressive Ausrichtung nach den Anschlägen von 9/11 – Cheney war maßgeblich an der Strategie rund um den sogenannten 'Krieg gegen den Terror' beteiligt, was ihm nicht nur Freunde einbrachte. Während er für viele Republikaner früher das konservative Gewissen gab, wurde er im Laufe der Jahre immer mehr zum Außenseiter, besonders, als er offen gegen Donald Trump Position bezog. Fun Fact am Rande: Bei der letzten US-Präsidentschaftswahl – sagt man zumindest – stimmte Cheney nicht etwa republikanisch, sondern gab seine Stimme laut eigener Aussage an Kamala Harris ab.
Dick Cheney bleibt eine komplexe Figur der US-Geschichte: Energieminister, später Verteidigungsminister und schließlich Vizepräsident, mit oft umstrittenen Ansichten und einer Politik, die lange die außenpolitische Linie der USA prägte. Politisch polarisierte er stets, sei es durch seine Rolle bei der Invasion in den Irak, seine Haltung gegenüber Geheimdienstmethoden oder durch sein späteres Zerwürfnis mit der eigenen Partei. Medien weltweit würdigen seinen enormen Einfluss, sehen aber auch kritisch auf seine harten Entscheidungen und das Vermächtnis von Folter-Skandalen und geopolitischen Verwerfungen – Cheney bleibt Symbolfigur konservativer Machtpolitik im 21. Jahrhundert.