Gasnetz-Reform: Thüga fordert endlich klare Regeln für Umbau und Finanzierung

München – Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandschef der Thüga, mahnt anlässlich des neuen Gesetzentwurfs mehr Orientierung und transparentere Finanzierungslösungen für den bevorstehenden Umbau der Gasnetze an.

heute 17:09 Uhr | 20 mal gelesen

Mal ehrlich: Wer jemals einen Rohrbruch im Keller hatte, weiß, dass Unsicherheit im Leitungsbau selten für Begeisterung sorgt – doch was aktuell rund ums Gasnetz in Deutschland passiert, ist ein ganz anderes Kaliber. Laut Thüga-Chef Dr. Constantin H. Alsheimer hängen Millionen Haushalte, Unternehmen und der Großteil der energieintensiven Produktion weiterhin an den Gasverteilnetzen – ein Rück- oder Umbau also alles andere als Zukunftsmusik. Und trotzdem fehlt es an klaren Ansagen, was Termine, Zuständigkeiten und – das ewige Sorgenkind – die Finanzierung betrifft. Immerhin, der Gesetzentwurf sieht immerhin eine Art Fahrplan vor: Statt Willkür sollen Eckpunkte wie Stilllegung, Umstellung auf Wasserstoff oder Biomethan und Fördermöglichkeiten geklärt werden. Doch spätestens bei den Details gerät der Gesetzestext ins Stolpern – etwa bei den langen Informationsfristen oder der Frage, wie mit dem notwendigen Geld umzugehen ist. Während im Fernleitungsnetz fünf Jahre reichen, müssen sich Verteilnetzbetreiber mit zehn Jahren Planungsgespräch herumschlagen – keine Ideallösung für eine Branche, die sich Geschwindigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Noch gravierender: Seitens der Bundesnetzagentur fehlen dringend benötigte Klarstellungen zu den Kosten, was Investitionsentscheidungen verzögert. Thüga selbst hatte hierzu bereits 2024 Vorschläge geliefert, fühlt sich nun aber in endloses bürokratisches Weiterreichen vertröstet. Die Botschaft ist ziemlich eindeutig: Ohne konkrete Vorgaben zur Finanzierung geht überhaupt nichts voran. Und – um es ehrlich zu sagen – bis dahin bleibt Klimawende Grauzone.

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Thüga, kritisiert die aktuellen Pläne zum Umbau des Gasnetzes als zu vage und unterfinanziert. Besonders dringend fordert er eindeutige Regeln und verlässliche Finanzen, um die Transformation auf Wasserstoff und erneuerbare Gase überhaupt realistisch zu machen. Tatsächlich ist Deutschland beim Umbau der Netzinfrastruktur an vielen Stellen weiter als erwartet, aber bürokratische Hürden, Kostendiskussionen und politische Unsicherheiten bremsen die Dynamik regelmäßig aus – das zeigen auch jüngste Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des Spiegels, wonach viele Stadtwerke und Energieversorger ähnliche Bedenken äußern. Zuletzt betonten in vielen Artikeln führende Branchenvertreter, dass ohne eine klare Marschrichtung und ausreichende Einnahmen für Betreiber schnell Investitionsstaus drohen. Zahlreiche Städte sind laut FAZ, Süddeutsche und taz bereits mit eigenen Pilotprojekten unterwegs, stoßen dort jedoch auf komplexe Genehmigungsverfahren und Unsicherheiten bei der Kalkulation von Kosten für den Endkunden. Vereinzelt werden neue Förderprogramme diskutiert, doch die genaue Ausgestaltung bleibt oft diffus und sorgt für Rechtsskepsis bei vielen Praktikern.

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