Rea Garvey lässt Irland lebendig werden: Erinnerungen zwischen Musik, Aufbruch und Sehnsucht

Frankfurt am Main – Kaum jemand erzählt so entwaffnend ehrlich von sich wie Rea Garvey. In seinem frischen Buch "Before I Met Supergirl", passend zur Messe erschienen, nimmt der Sänger Lesende mit auf eine Reise zurück in seine wilde und bunte Jugend im grünen Irland. Passend dazu schickt Garvey am irischen Feiertag Halloween auch ein gleichnamiges Album ins Rennen – eine Doppelspur der Introspektion, mit Musik als Begleiter seiner Erinnerungen.

heute 17:32 Uhr | 18 mal gelesen

In seinem neuesten Buch zeigt sich Rea Garvey so offen, dass man fast vergisst, wie berühmt er eigentlich ist. Da geht es los mit Anekdoten aus viel zu engen Schlafzimmern, in denen nicht selten halb Irland zu übernachten schien – jedenfalls fühlte es sich für ihn so an. Früh experimentiert er mit Musik, probiert sich rebellisch gegen enge Regeln und erlebt dabei viele Extreme: Von dionysischen Nächten in Belfasts Techno-Szene bis zu nachdenklichen Stunden an historischen Orten wie Templemore und Abbeyleix. Garvey nimmt uns mit an windgepeitschte Strände in Tramore oder auf Festivals in Dublin, lässt verloren geglaubte, aber lebenshungrige Jugendträume auferstehen. Wer mag, kann diesen Erinnerungen ganz praktisch nachreisen: Tourism Ireland hat Garveys Orte in einer Online-Tour zusammengestellt. Letztlich ist die Musik das Band, das alle Geschichten zusammenhält – als kleine Taschenlampe in nebligen Zeiten, aber auch als laute Fanfare. 1998, ein Bruch: Rea zieht nach Deutschland, gründet Reamonn, landet mit "Supergirl" einen Hit – und doch, all das wächst aus jener irischen Zeitspanne, die er jetzt im Buch und auf gleichnamiger Platte zurückholt.

Rea Garveys Buch "Before I Met Supergirl" verwebt persönliche Kindheits- und Jugenderinnerungen auf der irischen Insel mit Reflexionen über Musik, Identität und das Erwachsenwerden. Die Texte sind rau und ehrlich, werfen Schlaglichter auf die kulturelle und landschaftliche Vielfalt Irlands – von den pulsierenden Clubs in Belfast bis zu spirituellen Orten wie Abbeyleix. Während das Buch an Authentizität und Tiefe gewinnt, ergänzt das begleitende Album diese Reise um eine weitere emotionale Ebene. Weiterführende Recherchen ergaben: Das Buch schafft es, sich gegen die Flut biografischer Routine gewandt zu behaupten – Experten loben die künstlerische Verbindung aus Literatur und Popmusik, einige Feuilletons heben Garveys Fähigkeit hervor, existenzielle Fragen mit leichter Hand in Alltagsszenen zu verpacken, etwa den Spagat zwischen alten Prägungen und neuen Lebensentwürfen. Außerdem wurde berichtet, dass Garvey sich in Interviews kompromisslos zu seinen Unsicherheiten und Brüchen äußert, was Fans wie Kritiker als wohltuend anti-glatt empfinden und als möglichen Trend für künftige Musikerbiografien deuten. Auch die Wahl, das Album an Halloween – dem in Irland tief verwurzelten Feiertag – zu veröffentlichen, wird in mehreren Medienbeiträgen als symbolkräftig hervorgehoben. Nicht zuletzt spielt das Buch eine kleine Rolle in der aktuellen Debatte über künstlerische Identität zwischen Heimat und Wahlheimat.

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