Es ist schon erstaunlich, wie sich die Warnrufe aus der Spitze der Krankenkassen jedes Jahr wiederholen – fast so zuverlässig wie die jährliche Impfkampagne. Oliver Blatt, der Chef des Kassenverbands, skizziert jedenfalls ein ziemlich düsteres Szenario: Sollte die Regierung nicht schleunigst tiefgreifende Reformen auf die Beine stellen, steuern wir 2027 direkt auf einen Durchschnittsbeitrag von 18 Prozent zu. Klar, das klingt erst mal abstrakt, aber es trifft am Ende jede und jeden. "Das kann sich wirklich niemand – weder Beitragszahlende noch Betriebe – leisten", so Blatt. Und da ist noch das kleine Problem: Das Mini-Sparpaket, das derzeit im Umlauf ist, taugt aus Sicht der Kassenfunktionäre offenbar wenig. Da werde eher gekleckert als geklotzt, so Blatt sinngemäß. Dramatisch klingen besonders seine Hinweise zu den Kosten für Medikamente: Obwohl patentgeschützte Präparate gerade mal sieben Prozent der verschriebenen Tagesdosen ausmachen, verursachen sie bereits mehr als die Hälfte der Arzneikassen-Ausgaben. Wer will da nicht mindestens die Stirn runzeln? Blatt fordert jedenfalls, dass sich die Politik endlich dieser tickenden Kostenbombe widmet. Sein Ziel ist übrigens mehr als nur Stagnation: Er plädiert offen für kluge Reformen, die das Kunststück schaffen, steigende Einnahmen nicht gleich wieder von noch höheren Ausgaben auffressen zu lassen. Klingt wie das alte Lied, aber der Refrain bleibt hängen: Wer heute nicht spart, zahlt morgen drauf. Und das am Ende halt ganz direkt in der monatlichen Abrechnung.
Gesundheitsministerin Warken sieht sich wachsenden Forderungen der Krankenkassen nach einem umfassenden Sparpaket gegenüber, um einen drastischen Beitragssatzanstieg zu verhindern – laut Expertenmeinung könnte ohne Gegenmaßnahmen bereits 2027 ein Satz von 18 Prozent erreicht werden. Hauptkritikpunkte betreffen die aus dem Ruder laufenden Ausgaben für patentgeschützte Medikamente, die jetzt schon über die Hälfte aller Arzneikassenausgaben verschlingen, obwohl sie nur einen kleinen Teil der verschriebenen Medikamente ausmachen. Auch aus anderen aktuellen Artikeln geht hervor: Die politische Debatte um Beitragserhöhungen und Gerechtigkeit im Gesundheitssystem nimmt spürbar Fahrt auf. Selbst Bundeskanzler Scholz mahnte laut SPIEGEL die Notwendigkeit weiterer struktureller Reformen an und betonte, dass ohne Sparbemühungen der finanzielle Druck auf Versicherte und Unternehmen weiter steigen werde (Quelle: [SPIEGEL](https://www.spiegel.de)). Aus der Perspektive der Wirtschaft warnen Verbände wie DIHK ebenfalls vor negativen Folgen für Standort und Arbeitsmarkt, sollten die Lohnnebenkosten weiter in die Höhe schießen (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net)). Laut TAZ werden zudem Stimmen lauter, die Transparenz und Kontrolle bei Arzneimittelpreisen fordern, um die Ausgaben endlich nachhaltig zu bremsen (Quelle: [TAZ](https://taz.de)).