Trump strebt Rückgewinnung von Bagram-Luftwaffenstützpunkt in Afghanistan an

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass die Vereinigten Staaten beabsichtigen, den ehemaligen Luftwaffenstützpunkt Bagram in Afghanistan von den Taliban zurückzufordern.

heute 17:17 Uhr | 18 mal gelesen

Bei einer Pressekonferenz mit dem britischen Premierminister Keir Starmer äußerte US-Präsident Donald Trump am Donnerstag den Wunsch, den ehemals amerikanisch kontrollierten Militärflughafen Bagram in Afghanistan zurückzugewinnen. Der Truppenabzug aus Afghanistan habe einen der bedeutendsten Stützpunkte der USA ohne Gegenleistung aufgegeben, kritisierte Trump und zeigte sich entschlossen, das Areal erneut unter US-Kontrolle zu bringen. Ein zentrales Argument sei die strategische Lage des Stützpunkts nah an chinesischen Atomwaffenanlagen. Außerdem erklärte Trump, dass auch die afghanische Seite an einer Zusammenarbeit interessiert sei.

Bagram Air Base, ein während des Kalten Krieges mithilfe der Sowjetunion gebauter Militärflughafen im Nordosten Afghanistans, spielte nach der US-Invasion 2001 eine entscheidende Rolle für militärische Operationen im Land. Die USA und ihre Verbündeten verließen die Basis im Juli 2021 im Zuge des vollständigen Truppenabzugs aus Afghanistan, woraufhin die Taliban die Kontrolle übernahmen. Aktuell gewinnt das Thema militärischer Stützpunkte in Afghanistan angesichts der Rivalität zwischen den USA und China neue Brisanz: Die Nähe von Bagram zu China und potenziellen Atomwaffenstandorten rückt den Stützpunkt erneut in den Fokus strategischer Überlegungen. In den vergangenen 48 Stunden berichteten mehrere Medien, dass die USA mit steigenden Spannungen in der Region und neuerlichen Drohungen Chinas konfrontiert sind, wobei die Kontrolle über strategische Knotenpunkte wie Bagram für die Zukunft der internationalen Sicherheit von Bedeutung bleibt. Zusätzlich wird diskutiert, wie die nichtamerikanischen Beteiligten (etwa Großbritannien und die NATO) Veränderungen in der US-Afghanistan-Politik einschätzen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die aktuelle Afghanistan-Strategie der USA und betont, dass der Rückzug der westlichen Truppen zu einer Destabilisierung geführt habe. Gleichzeitig werden Trumps neue Forderungen nach einer Rückkehr der USA nach Bagram kritisch betrachtet und in den Kontext globaler geopolitischer Interessen gestellt. Zudem wird auf die Zweifel innerhalb der amerikanischen Politik am Erfolg eines solchen Ansinnens hingewiesen. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ berichtet über den zunehmenden Einfluss Chinas in Afghanistan und die Sorge westlicher Regierungen, dass strategisch bedeutende Einrichtungen wie Bagram in den Einflussbereich Chinas geraten könnten. Es wird erörtert, wie die geopolitische Lage in Zentralasien sich verändert und welche Rolle die USA dem Bagram-Stützpunkt im Hinblick auf die Beobachtung chinesischer Aktivitäten beimessen. Auch die Haltung der Taliban zur Rückgabe der Basis bleibt unklar. Quelle: FAZ

Der Spiegel reflektiert, dass die Sicherheitssituation in Afghanistan nach dem Abzug der internationalen Truppen weiterhin alarmierend ist und politische Forderungen nach einer Rückkehr militärischer Präsenz für große Unruhe sorgen. Dabei wird Trumps Vorstoß als Teil seines Wahlkampfprogramms bewertet und auch international kritisch beobachtet. Speziell der Aspekt der amerikanisch-chinesischen Rivalität um Einfluss in der Region wird beleuchtet. Quelle: Der Spiegel

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