Gefährdung der Wissenschaft durch Trumps Kurs – Mai Thi Nguyen-Kims warnende Worte

Die bekannte Wissenschaftsjournalistin und Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim äußert sich beunruhigt angesichts der wissenschaftsfeindlichen Politik von Ex-US-Präsident Trump. Sie sieht damit sowohl Demokratie als auch Forschung in Gefahr.

heute 00:02 Uhr | 25 mal gelesen

„Erst jetzt wird vielen klar, wie fragil Freiheit und demokratische Prinzipien auch in Bereichen wie Wissenschaft sein können“, erklärt Nguyen-Kim in einem Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die USA galten lange als leuchtendes Beispiel westlicher Innovationskraft, doch die gegenwärtige Lage stellt eben diese Stellung massiv infrage. Aus Sorge um mögliche Konsequenzen sah sich die Journalistin zuletzt gezwungen, einen Vortrag an der Harvard University abzusagen – bezeichnend für die Atmosphäre der Angst. Doch es trifft längst nicht nur die US-Wissenschaft: Internationale Forschungskooperationen leiden unter den politischen Restriktionen, wie Nguyen-Kim hervorhebt. Forschung lebt davon, dass Ergebnisse weltweit geteilt und besprochen werden. Mit Trumps Politik jedoch werde die globale Wissenschaftslandschaft geschwächt. Und auf ein baldiges Ende der „Trump-Ära“ könne sich niemand verlassen. Manche internationale Forschungsarbeiten seien nach Jahren nicht wiederzubeleben, wenn sie einmal gestoppt wurden. Nguyen-Kim, die auch im Senat der Max-Planck-Gesellschaft sitzt, beobachtet inzwischen ein erhöhtes Interesse an europäischen Forschungsstandorten. Das klingt zwar nach einer Chance für Europa, doch sie warnt davor, sich darüber zu freuen, denn der Schaden für das internationale Wissenschaftssystem sei immens. Demokratische Rückschritte in den USA müssten als Warnung gelten – auch Europa sei davor nicht gefeit.

Mai Thi Nguyen-Kim bringt mit ihren Aussagen einen wunden Punkt ins Gespräch: Die politische Entwicklung in den USA unter Trump, geprägt von Zweifeln an Fakten, eingeschränktem Austausch und Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Institutionen, hat dem internationalen Forschungsbetrieb einen empfindlichen Schlag versetzt. Was oft fast selbstverständlich wirkte – die Freiheit, unabhängig zu forschen und Wissen über Grenzen hinweg zu teilen – ist plötzlich auf wackligen Beinen. Die Verschiebung von wissenschaftlichem Know-how nach Europa mag kurzfristig Vorteile bieten, aber sie betont, dass der langfristige Schaden an Integrität, Transparenz und Offenheit der Wissenschaft schwer zu reparieren sein wird. Inzwischen berichtet unter anderem die FAZ, dass sich die Forschungsgemeinschaft global zunehmend Sorgen über den wachsenden politischen Druck macht, der nicht nur aus den USA, sondern auch aus anderen Ländern auf Wissenschaftler ausgeübt wird (Quelle: [Frankfurter Allgemeine Zeitung](https://www.faz.net)). Laut taz gibt es Anzeichen, dass Wissenschaftler verstärkt Strategien zum Schutz ihrer Freiheit und Unabhängigkeit entwickeln – etwa durch engere internationale Vernetzung und gezielte Lobbyarbeit (Quelle: [taz](https://taz.de)). Die Zeit verweist außerdem darauf, dass europäische Forschungseinrichtungen an Bedeutung gewinnen, wobei gleichzeitig gewarnt wird, dass politisch motivierte Einschränkungen auch in Europa möglich sein könnten. Ihre Analyse geht der Frage nach, inwieweit europäische Demokratien vermeintlichen Errungenschaften widerstehen können (Quelle: [Zeit Online](https://www.zeit.de)). Insgesamt scheint klar: Die Lage bleibt angespannt und fordert den Wissenschaftsbetrieb auf beiden Seiten des Atlantiks heraus.

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