Gastronomie: Mindestlohnerhöhung verschlingt Steuervorteile

Obwohl die Mehrwertsteuer auf Speisen ab Januar 2026 dauerhaft sinkt, sorgt die steigende Lohnuntergrenze dafür, dass Gastronomiebetriebe wohl kaum Preissenkungen an die Gäste weitergeben können.

heute 00:03 Uhr | 21 mal gelesen

Manchmal fühlt sich Politik an wie ein See mit zu vielen Steinen – wirft man einen hinein, spritzt es kurz, aber das Wasser bleibt insgesamt gleich aufgewühlt. Thomas Geppert von Dehoga Bayern sagte kürzlich gegenüber der 'Bild', dass die beschlossene Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie ab Anfang 2026 zwar hilft, allerdings in erster Linie erhöhte Personalkosten ausgleicht. Er betont: 'Wir werden vor allem Kostensteigerungen auffangen – direkte Entlastungen für Verbraucher sehe ich dabei nicht.' Ähnlich äußerte sich Patrick Rothkopf von Dehoga NRW: Die Situation in der Gastronomie sei „nach wie vor angespannt“, und die Anhebung des Mindestlohns auf 13,90 Euro ab kommendem Jahr verschärfe den Kostendruck weiter. Das bedeutet wohl, dass Restaurantbesucher nicht auf günstigere Preise hoffen sollten, obwohl die Steuer für Speisen von 19 auf sieben Prozent sinkt. Man könnte fast meinen, es ginge nur um ein Verschieben von Belastungen, anstatt um spürbare Entlastungen. Daraus ergibt sich zumindest für die Gastronomen: Die Zeichen stehen auf Durchhalten und Bewältigung – und weniger auf große Sprünge oder gar sinkende Preise. Ironisch, oder? Politik als Nullsummenspiel.

Im Kern bleibt die feste Erkenntnis: Gastronomiebetriebe in Deutschland bekommen mit der dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer für Speisen auf sieben Prozent zwar einen steuerlichen Vorteil. Allerdings wird dieser durch die zugleich beschlossene Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro weitgehend wieder aufgehoben, so dass für Preissenkungen für Gäste kaum Spielraum bleibt. Branchenvertreter wie Thomas Geppert und Patrick Rothkopf zeigen sich ernüchtert und betonen, dass die ökonomische Lage weiterhin angespannt ist – ein Umstand, der laut aktuellen Berichten auch durch zusätzliche Faktoren verschärft wird: hohe Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise und Personalmangel verschärfen die Herausforderungen. ***Aktuelle Ergänzungen:*** Wirtschaftsexperten und Brancheninsider diskutieren derzeit nicht nur diese neue Doppelbelastung, sondern weisen darauf hin, dass zahlreiche kleinere gastronomische Betriebe in den vergangenen Monaten aufgeben mussten. Die Verbände fordern daher weitere Maßnahmen wie Bürokratieabbau und bessere Planungssicherheit, damit die deutsche Gastronomielandschaft nicht weiter ausdünnt. Die politische Debatte um eine nachhaltige Stärkung der Gastronomie bleibt somit lebhaft – und ein konkretes Zeichen langfristiger Entlastung steht bislang aus.

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