DGB lobt Reformpläne zu Indexmieten von Justizministerin Hubig

Die Pläne von Justizministerin Stefanie Hubig (SPD), einen Deckel für Preisanstiege bei Indexmieten einzuführen, stoßen beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) auf starke Zustimmung.

heute 01:02 Uhr | 20 mal gelesen

Wohnen – es klingt banal, aber das Zuhause sollte kein Spekulationsobjekt sein. Stefan Körzell vom DGB bringt das fast lakonisch auf den Punkt: Gerade Indexmieten entpuppen sich als unterschätzte Preisschleuder, die viele Beschäftigte zunehmend an ihre finanziellen Grenzen treibt. Die vorgeschlagene Kappungsgrenze von 3,5 Prozent pro Jahr ist in den Ohren Körzells ein überfälliger Paukenschlag im Mietrecht. Ganz nebenbei nimmt die Ministerin auch die möblierten Wohnungen ins Visier – ein Bereich, in dem in der Praxis oft mit der Mietpreisbremse Katz und Maus gespielt wird. Es geht nicht um Kleinigkeiten: Hier werden Zuschläge missbraucht, bestehende Regelungen ausgehebelt und letztlich Menschen, die zur Miete wohnen, das Leben schwer gemacht. Kaum verwunderlich, dass auch der DGB schnelle, konsequente Umsetzung fordert. Wenig überraschend kommt dagegen die Kritik von Seiten der Eigentümer: Kai Warnecke (Haus & Grund) sieht die Gerechtigkeit in Gefahr – aber da stellt sich so mancher Mieter vermutlich eine eigene, ganz andere Frage: Was wiegt schwerer, Rendite oder das Recht auf bezahlbares Wohnen?

Justizministerin Hubig möchte Indexmieten auf eine maximale jährliche Erhöhung von 3,5 Prozent begrenzen und damit auf die gestiegene Belastung vieler Mieter reagieren. Der DGB begrüßt das ausdrücklich und sieht dies als wichtigen Schritt gegen Mietpreissteigerungen durch automatische Anpassungen an die Inflation, fordert jedoch auch rasche Umsetzung. Kritische Stimmen von Vermieterseite bemängeln, dass Mieten kleiner angepasst werden könnten als die allgemeine Preisentwicklung – ein Konflikt, der die gespaltenen Interessenlage zwischen Mietern und Eigentümern erneut widerspiegelt. Zusätzliche Details aus aktuellen Recherchen: Die Debatte rund um Mietpreisbremsen, Indexmieten und Wohnungsnot ist derzeit besonders virulent, da die Lebenshaltungskosten weiter steigen und der Wohnungsmarkt in Ballungszentren weiterhin extrem angespannt ist. Neueste Berichte betonen, wie großer die soziale Spaltung durch rasant ansteigende Mieten geworden ist – besonders betroffen sind Berufseinsteiger und Familien mit mittlerem Einkommen. Auch Ratsuchende in Mieterschutz-Vereinen melden derzeit Rekordzahlen, was die Brisanz des Themas nochmals unterstreicht. In Berlin und Frankfurt gibt es aktuell Proteste gegen möblierte Kurzzeitvermietungen, die an der Mietpreisbremse vorbeiführen und Spekulationen fördern, wie jüngst mehrere Medien übereinstimmend berichten.

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